Monday, November 20th, 2006
Lesser White-fronted Geese with satellite transmitters around
Die Brutbestände der Zwerggans nehmen seit vielen Jahren insbesondere im westlichen Teil der Arktis dramatisch ab. Seit den 1980er Jahren engagiert sich die schwedische Jägerschaft intensiv für den Erhalt dieser Art in Schweden. Schon seit einigen Jahren werden Zwerggänse in Schweden intensiv nachgezüchtet, um die Jungtiere dann in die Wildnis entlassen zu können. Hierfür wurde in den 2000er Jahren eine Zucht aus russischen Wildvögeln aufgebaut. Mittlerweile können alljährlich etwa 50 dies- und vorjährige Gänse in der Nähe der Brutgebiete freigelassen werden, wo sie hoffentlich Anschluss an die wilden Zwerggänse finden.
Während die Brutgebiete der Zwerggänse in Skandinavien und auch die Winterplätze der Art gut bekannt sind, fehlt es an Wissen über die konkreten Zwischenrastplätze und Zugrouten im Herbst und im Frühjahr. Um dies zu untersuchen, wurden 2014 fünf Zwerggänse mit Satellitensendern ausgestattet. Die Zugwege dieser Gänse in ihr Überwinterungsgebiet können nun auf www.blessgans.de unmittelbar und detailliert verfolgt werden. Aus Schutzgründen beginnen die Daten der Reisen der Gänse erst Ende August, als die Gänse ihr Brutgebiet bereits verlassen hatten. Dies ist notwendig, um die Brutgebiete dieser bedrohten Art vor weiteren Störungen zu schützen.
Zwei der besenderten Vögel halten sich aktuell offenbar nordwestlich von Bremen auf, vermutlich unter Graugänsen. Die Vögel tragen farbige Ringe mit individuellen Codes. Beobachtungen und Ringablesungen dieser Vögel sind unbedingt willkommen! Bitte achten Sie auch auf weitere Zwerggänse in den Gänsetrupps!
Wer einen besenderten Vogel oder einen Trupp Zwerggänse beobachtet, möge sich bitte direkt bei Dr. Helmut Kruckenberg telefonisch unter 0174 / 9938032 oder per E-Mail an helmut.kruckenberg(at)blessgans.de melden.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Dr. Helmut Kruckenberg
Institute for Waterbird and Wetlands Research (IWWR) e.V. Germany
Foto: Junge Zwerggans mit Satellitensender © G. Müskens
posted by Christopher König
Die Bestände zahlreicher europäischer Vogelarten gehen seit vielen Jahren dramatisch zurück. Betroffen sind vor allem häufige Arten wie Haussperling, Star, Feldlerche oder Rebhuhn. Verantwortlich dafür seien die zunehmend intensivierte Landwirtschaft sowie die Vernichtung natürlicher Lebensräume. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der University of Exeter, die jüngst im Wissenschaftsmagazin Ecology Letters veröffentlicht wurde.
Die Forscher schätzen, dass heute etwa 421 Millionen Vögel weniger in Europa leben als noch vor drei Jahrzehnten, was einem Rückgang von etwa 20 Prozent entspricht. Alarmierend ist, dass unter den häufigen Vogelarten insbsondere die kleineren im Bestand überproportional abgenommen haben. Dies wirkt sich unmittelbar negativ auf die Ökosystemdienstleistungen aus, die von kleineren Vögeln bspw. durch Schädlingskontrolle erbracht werden.
Bemühungen zum Schutz setzen oftmals erst dann ein, wenn die Arten bereits selten geworden und gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind. Beispielsweise zeigen in Deutschland Wiesenweihe, Großtrappe und Großer Brachvogel dank aufwändiger - und deshalb teurer – Schutzmaßnahmen einen positiven Bestandstrend. Oder es handelt sich um bekannte Sympathieträger des Naturschutzes, meist attraktive Großvogelarten wie Weißstorch, Kranich oder Seeadler.
Europaweit kam es vor allem zwischen 1980 und 2000 zu starken Bestandsabnahmen. Im neuen Jahrtausend hatte sich die Talfahrt dann verlangsamt. Aktuelle Forschungsergebnisse aus Deutschland weisen allerdings darauf hin, dass die kurze Verschnaufpause bereits vorbei ist. Seit Aufgabe der von der EU geförderten Stilllegung landwirtschaftlicher Anbauflächen zum Ende des letzten Jahrzehnts (die als Ordnungsinstrument nicht zum Zwecke des Naturschutzes sondern zur Stabilisierung der Marktpreise geschaffen worden war) und dem rasant steigenden Anbau von Energiepflanzen wie Mais, nimmt die Verarmung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft wieder dramatisch zu. Dies zeigt der alljährlich vom Bundesamt für Naturschutz erstellte „Indikator für Artenvielfalt und Landschaftsqualität“.
Fazit der Forscher: Um den allgemeinen Rückgang der Vögel in der „Normallandschaft“ aufzuhalten, sind effektive Maßnahmen zum Schutz der Vögel, die stellvertretend für die Artenvielfalt insgesamt stehen, und ihrer Lebensräume dringlicher denn je. Große Sorge bereiten insbesondere die dramatischen Verluste in der Agrarlandschaft, die immerhin rund 50 % der Landfläche Deutschlands einnimmt.
Die Forschungsergebnisse der Exeter-Studie basieren auf Daten von 144 europäischen Vogelarten aus 25 europäischen Ländern, die im Rahmen des pan-europäischen Brutvogelmonitorings in den letzten drei Jahrzehnten erhoben wurden. Daten aus Deutschland stellte der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) bereit, der – unterstützt durch Bund und Länder - das Vogelmonitoring auf nationaler Ebene koordiniert. Der schleichende Verlust der Artenvielfalt und die alarmierenden Bestandsrückgänge der Brutvögel Deutschlands sind auch Schwerpunkt des aktuellen Statusberichts „Vögel in Deutschland 2013“. Die gemeinsam vom Bundesamt für Naturschutz, der Länderarbeitsgemeinschaft staatlicher Vogelschutzwarten und dem DDA herausgegebene Publikation kann über den DDA-Schriftenversand bezogen oder hier kostenlos heruntergeladen werden.
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Grafik: Der Teilindikator „Agrarland“ zeigt einen sich signifikant vom Zielwert entfernenden Trend. © Vögel in Deutschland 2013
Dear counters,
the new counting season for the Monitoring of Migratory and Wintering Waterbirds starts on the first of July.
Although the counts in most census areas will not start until September, we have already set the count dates for the 2022/23 counting season for the “Waterbird Census” and the "Geese and Swans" monitoring (as well as all other Migratory and Wintering Waterbirds programmes) under the menu item Bird monitoring > Monitoring of migratory and wintering waterbirds > Count dates.
On behalf of all coordinators, we hope you enjoy the counts.
with many thanks for your loyal support
Johannes Wahl and Nikolas Prior
Federal Coordination Monitoring of Migratory and Wintering Waterbirds