Background, aims and methods
Die Kranich-Schlafplatzzählung
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Abflug der Kraniche vom Schlafplatz
Foto: G. Nowald |
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Hintergrund, Ziele und Methoden
Seit der Gründung von Kranichschutz Deutschland im Jahr 1991 gehört unter anderem die Dokumentation der Herbstrast der Kraniche zum festen Bestandteil der Arbeit. Die Einführung von bundesweit einheitlichen Synchronzählterminen und der Aufbau von engagierten Landesarbeitsgruppen in nahezu allen Bundesländern erlaubt- seitdem einen stetig verbesserten Einblick in die Rastaktivitäten des Kranichs (Grus grus) in Deutschland. Diese Daten werden vielfältig benötigt und verwendet. Auf Basis der Schlafplatzzählungen können beispielsweise Schätzungen der heimischen und internationalen Kranichpopulation vorgenommen werden. Auch für die Landschaftsplanung (beispielsweise Windkraft-Planungen) und die Ausweisung von Schutzgebieten sind die Daten der Schlafplatzzählungen von großer Bedeutung. Sie werden zudem jährlich im Journal der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Deutschland „Das Kranichjahr“ veröffentlicht.
Zur Beschleunigung des Datenflusses und zur stärkeren Standardisierung der Zählungen wurde das Modul „Kranich-Schlafplatzzählung“ (kurz: Kranich-SPZ) als Kooperationsprojekt zwischen Kranichschutz Deutschland und dem DDA erarbeitet. Das Eingabemodul ermöglicht zugleich ein zeitnahes Feedback an die beteiligten Zähler*innen sowie im Kranichschutz tätige Ehrenamtliche, Vereine und Behörden durch Kranichschutz Deutschland.
Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Informationen zu diesem Programm in gestraffter Form.
Wie Sie sich am Monitoring beteiligen können, erfahren Sie unter dem Menüpunkt „Mitmachen!“.
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Warum ein separates Programm zur Erfassung von Kranichen?
Kraniche zeigen eine Reihe von Verhaltensweisen, die weitreichende Auswirkungen auf Bestandserfassungen haben:
Während des Tages verteilen die Kraniche sich zur Nahrungssuche ins Umland des Schlafplatzes. Dabei sind je nach Verfügbarkeit von Nahrungsflächen Entfernungen von wenigen Kilometern bis über 20 km zum Schlafplatz möglich. Eine Erfassung des Rastbestandes anhand von Zählungen auf den Nahrungsflächen wird somit deutlich erschwert.
Kraniche schlafen jedoch gemeinsam in teilweise sehr großen Ansammlungen, die in einigen Regionen mehrere Zehntausend Individuen umfassen können. Die Schlafplätze werden in der Regel abends in der Dämmerung angeflogen. Am Morgen fliegen sie wieder in Richtung der Nahrungsgebiete ab oder ziehen weiter. Über Zählungen an den Schlafplätzen ist die Erfassung des großräumigen Rastbestandes deutlich einfacher und mit vergleichsweise geringem Aufwand machbar.
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Wo wird gezählt?
Die Erfassungen finden in festgelegten Zählgebieten an den Schlafgewässern der Kraniche statt. Es handelt sich somit um reine Schlafplatzzählungen. Im Gegensatz zum Monitoring „Rastende Gänse und Schwäne“ finden keine Zählungen auf den Nahrungsflächen in der Feldflur (Feldzählungen) statt. Alle Schlafgewässer haben einen bundesweit eindeutigen Gebietscode, mit dem sie in der bundesweiten Datenbank von Kranichschutz Deutschland registriert sind. Die Eingabe der Daten kann nur erfolgen, wenn Sie für einen Schlafplatz freigeschaltet wurden. Dadurch wird sichergestellt, dass Schlafplätze nicht doppelt gezählt werden und zuvor eine Rücksprache mit der jeweiligen Koordinationsstelle auf Bundeslandebene erfolgte. Wenn Sie sich am Monitoring „Kranich-Schlafplätze“ beteiligen möchten, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihre Landeskoordinatoren bei Kranichschutz Deutschland.
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Wann und wie oft wird gezählt?
Gezählt wird derzeit an bundesweit synchronen Zählterminen von Mitte August (Erfassung Sammler und Übersommerer) bis Mitte Januar (Erfassung Überwinterer). Zum Rasthöhepunkt im Oktober erfolgen wöchentliche Zählungen, in den übrigen Monaten wird nur zur Monatsmitte gezählt. Die wichtigsten sind jener im August (Erfassung der einheimischen Kranichpopulation) sowie die Zähltermine zum bundesweiten Rasthöhepunkt im Oktober.
Die Termine werden vom Bundeskoordinator Rast festgelegt und liegen stets am Wochenende. Die Zählungen um die Monatsmitte erfolgen an denselben Wochenenden wie die Wasservogelzählung und das Monitoring „Rastende Gänse und Schwäne“. Die Zählungen sollten vorrangig am festgelegten Zählwochenende durchgeführt werden. Ein Ausweichen auf die umliegenden Tage ist aber möglich, wenn beispielsweise die Wettersituation am Zählwochenende eine zuverlässige Erfassung nicht zulässt.
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Wie und was wird gezählt?
An den Schlafplätzen werden die ein- bzw. abfliegenden Kraniche gezählt. Je nach örtlichen Gegebenheiten (z. B. Blickrichtung) und Jahreszeit, aber auch persönlichen Präferenzen der Zähler*innen kann die Zählung morgens oder abends stattfinden. An kleineren Schlafplätzen kann jeder Kranich einzeln gezählt werden. Bei großen Individuenzahlen ist dies nicht möglich. Hier empfiehlt sich das Zählen in 10er, 50er oder 100er Schritten, je nach Größe des Schlafplatzes und der Stärke des Ein- bzw. Abfluges. Als sehr hilfreich hat sich die Nutzung einer Zähluhr erwiesen. Über die Rastbestände hinaus ist, sofern möglich, die Erfassung des Jungvogelanteils (diesjährige Vögel) wünschenswert. Hierzu eignen sich insbesondere Auszählungen an den abendlichen Vorsammelplätzen.
Optional ist die Erfassung der ebenfalls den Schlafplatz nutzenden Gänse und ggf. Schwäne möglich. Das ist über eine erweiterte Artenliste möglich. Ob sie nur die Kraniche oder auch die Gänse und die Schwäne zählen, können Sie je Zähltermin frei entscheiden.
Ablesungen von Farbringen bitte notieren und anschließend unbedingt auf iCORA melden. Besondere Beobachtungen wie z. B. Störungen zusätzlich zu den Bemerkungen auf ornitho.de bitte auch immer an das NABU-Kranichzentrum melden.
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Nullzählungen sind vollwertige Zählungen und wichtig!
Wenn keine Kraniche im Zählgebiet anwesend waren, handelt es sich um eine Nullzählung. Nullzählungen sind vollwertige Zählungen, die für die statistisch saubere Datenauswertung sehr wichtig sind. Nullzählungen melden Sie ebenfalls über das Eingabeformular des Kranich-Moduls (Angabe „Nullzählung“ ankreuzen; Näheres siehe auch „Dateneingabe in ornitho.de“).
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Fragen und Kontakt
Wenn Sie sich am Monitoring „Kranich-Schlafplätze“ beteiligen möchten, empfehlen wir Ihnen den Menüpunkt „Mitmachen!“ bzw. wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihre Landeskoordinatoren bei Kranichschutz Deutschland. Vielen Dank!
Weitere Auskünfte zum Monitoring „Kranich-Schlafplätze“ in Deutschland allgemein erhalten Sie bei:
Kranichschutz Deutschland
NABU-Kranichzentrum
Lindenstraße 27, D-18445 Groß Mohrdorf
E-Mail: info@kraniche.de
Tel. 038323-80540
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DANKE!
An dieser Stelle möchten wir uns für die Förderung dieses Projektes durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE), Bingo! - Die Umweltlotterie, die Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in MV und der Stiftung Feuchtgebiete herzlich bedanken.
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