Die Verbreitung und Häufigkeit von Vogelarten ist sehr dynamisch. Das zum 1. September 2015 freigeschaltete "Atlas-Tool" wird dabei helfen, die Verbreitung und Verbreitungsänderungen zu visualisieren - während und außerhalb der Brutzeit.
Unser herzlicher Dank gilt der Ernst-Commentz-Stiftung, die diese Erweiterung durch eine großzügige Zuwendung ermöglichte!
Weitere Informationen zu den neuen Darstellungsmöglichkeiten finden Sie im Beitrag "ornitho.de: "Atlas-Tool" zeigt Verbreitung der Vogelarten auch auf Rasterbasis" in Der Falke 10/2015.
Im „Atlas-Tool“ wird die Verbreitung auf Basis der Topographischen Karte 1:25.000 (TK25) dargestellt, d.h. im gleichen Raster wie im Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR). Dabei wird zwischen zwei Darstellungsformen unterschieden:
1) Verbreitung zur Brutzeit [Link]
In den Karten zur Brutverbreitung wird zwischen möglichem, wahrscheinlichem und sicherem Brüten differenziert. Grundlage sind alle Beobachtungen, die von den Melderinnen und Meldern mit einem Brutzeitcode versehen wurden.
Die Darstellung erfolgt qualitativ, Informationen zur Häufigkeit werden nicht dargestellt. Das hat einen einfachen Grund: Belastbare Aussagen zur Häufigkeit des Auftretens lassen sich aus den unsystematisch erhobenen Zufallsdaten nicht ableiten. Das "Atlas-Tool" ermöglicht die Darstellung von einzelnen Jahren oder dem Zeitraum ab 2010, aber auch den Vergleich zwischen einzelnen Jahren. Der Zeitschnitt ist bewusst gewählt: Bis 2009 liefen die Kartierungen für ADEBAR.
Brutverbreitung der Nilgans in Deutschland 2014 je TK25-Raster nach den ornitho-Daten. Der Verbreitungsschwerpunkt in den (nord)westlichen Bundesländern ist gut sichtbar. Im Vergleich mit früheren Verbreitungskarten, z.B. aus dem Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) zeigt sich eine weitere Ausbreitung der Art.
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2) Verbreitung im Jahresverlauf [Link]
Die Verbreitung kann auch für das gesamte Jahr, einzelne Jahreszeiten oder für einzelne Monate angezeigt werden. Die Karten zeigen einerseits die Verbreitung auf qualitativer Ebene, d.h. die Anwesenheit einer Art im gewählten Zeitraum auf einem Kartenblatt der TK25. Es ist jedoch auch möglich, sich die maximale oder die durchschnittliche Truppgröße sowie die Anzahl gemeldeter Datensätze je TK25 anzeigen zu lassen. Bei Arten, die in Trupps auftreten (z.B. bei Gänsen und Schwänen), werden dadurch Häufigkeitsunterschiede zwischen einzelnen Regionen bzw. im Jahresverlauf sehr gut sichtbar.
Verbreitung des Singschwans im Dezember/Januar 2010-2015. Abgebidet ist die maximale Truppgröße je TK25. Es zeigt sich, dass Singschwäne vor allem in Norddeutschland auftreten und im Nordosten in größeren Anzahlen anzutreffen sind.
Im Beispiel wurde das TK25-Raster von Helgoland ausgewählt. In dem Zeitraum wurden zehn Singschwan-Beobachtungen gemeldet, minimal 1 , maximal 30 Individuen.
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