Mit der jüngst veröffentlichten zwölften Ausgabe der Reihe „Seltene Vögel in Deutschland“ folgt ein weiterer umfassender Überblick über das Auftreten von Seltenheiten in Deutschland. Kernbeitrag des 72 Seiten umfassenden Heftes ist die Zusammenstellung der Nachweise seltener Vogelarten in Deutschland im Jahr 2022. Zu den Höhepunkten dieses Jahrgangs gehören die ersten Nachweise von Isabellspötter und Tschuktschenstelze für Deutschland. Erstmals wurde auch ein Rotbrustkleiber in Deutschland beobachtet. Bemerkenswert sind darüber hinaus u.a. Nachweise von Blaumerle, Orientturteltaube, Kanadakranich, Spitzschwanz-Strandläufer und Blutspecht.
Neben Kiebitz und Steppenkiebitz ist auch der Weißschwanzkiebitz bereits mehrfach als Wildvogel in Deutschland nachgewiesen worden. Simon Kiesé hat sich genauer mit dem Auftreten der Art in Deutschland und Europa beschäftigt. Dabei wurden die Nachweise und das jahreszeitliche Auftreten nach Teilregionen Europas genauer analysiert.
Die Entdeckung eines nur in Nordamerika brütenden Rotbrustkleibers im Oktober 2022 in Schleswig-Holstein führte zu einer großen internationalen Aufmerksamkeit. Mit diesem bemerkenswerten, erst dritten europäischen Nachweis haben sich Armin Kreusel und Arne Torkler intensiv befasst. Den beiden gelang mehrere Tage nach der Erstbeobachtung im weitläufigen Nadelwald tatsächlich die Wiederentdeckung des Vogels. Personen aus mindestens 15 Staaten konnten den seltenen Gast anschließend noch bis Anfang November beobachten.
Der Waldpieper war noch zur Jahrtausendwende eine große Ausnahmeerscheinung in Deutschland. Seitdem hat sich die Art jedoch zu einem alljährlichen Gast entwickelt. Christopher König hat sich für die Deutsche Avifaunistische Kommission (DAK) genauer mit dieser Zunahme der Nachweise beschäftigt und das Auftreten zeitlich und räumlich ausgewertet. Das Auftreten wird mit dem in anderen Ländern Europas verglichen und es werden Gründe für den Anstieg der Nachweise diskutiert.
Die ansprechend gestaltete und reich bebilderte zwölfte Ausgabe von „Seltene Vögel in Deutschland“ kann zum Preis von 11,50 € zzgl. Versandkosten bestellt werden:www.dda-web.de/publikationen/svid Die Reihe ist auch im Abonnement erhältlich. Eine Ausgabe kostet dann 9,00 € zzgl. Versandkosten. Sollten Sie die ersten Ausgaben noch nicht kennen, können Sie diese jetzt zum reduzierten Preis von nur jeweils 5,00 € zzgl. Versandkosten erwerben.
Mit dem Erscheinen des zwölften Bandes von „Seltene Vögel in Deutschland“ möchten wir Ihnen außerdem auch wie gewohnt den Seltenheitenbericht der letzten Ausgabe „Seltene Vögel in Deutschland 2021“ kostenlos als PDF anbieten. Eine Übersicht der Seltenheitenberichte der DAK finden Sie hier.
Mit freundlichen Grüßen Ihre Deutsche Avifaunistische Kommission
Titelfoto Wüstensteinschmätzer: B. Deykowski
eingestellt von Christopher König
Donnerstag, 6. März 2025
technews
ADEBAR: aktualisierte Merkblätter und Freischaltung für die „ADEBAR-Liste“
ADEBAR 2 ist bundesweit gestartet und zahlreiche Erfassungen sind bereits durchgeführt worden. Wir freuen uns sehr über die hohe Beteiligung und das Feedback. Basierend auf den bisherigen Rückmeldungen haben wir die Anleitungen zur Dateneingabe in NaturaList (für iOS und Android) präzisiert und ergänzt. Sie finden die aktualisierten Anleitungen wie gewohnt unter Materialien.
Das Methodenmerkblatt „ADEBAR-Liste“ wurde in einem wichtigen Punkt präzisiert: Unvollständige ADEBAR-Listen sollten nicht über große Distanzen (oder sogar das ganze TK/4) hinweg angelegt werden. Dies führt in ornitho zu irreführenden oder sogar falschen Ortszuordnungen. Aus diesem Grund bitten wir darum, bei Ortswechseln von >2 km die unvollständige Liste zu beenden und nach dem Ortswechsel eine neue Liste zu starten. Etwaige Beobachtungen zwischen zwei unvollständigen Listen geben Sie bitte als Einzelbeobachtungen ein. Diese gehen ebenfalls in die Auswertungen ein!
Als weitere Hilfe, um die ADEBAR-Erfassungen planen zu können, werden ab sofort auf der ADEBAR-Homepage TK/4-Übersichtskarten zum Download zur Verfügung gestellt. Diese Karten sind dazu gedacht, mögliche Routen einzuzeichnen. Sie sollten jedoch nicht für analoge Kartierungen genutzt werden. Wenn Sie Ihre ADEBAR-Kartierung mit Stift und Papier durchführen möchten, melden Sie sich bitte bei Ihrem jeweiligen Landeskoordinator. Auch zur anlogen Kartierung ist nun eine Anleitung unter dem oben genannten Link verfügbar.
Die allermeisten der über die Mitmachbörse angemeldeten Kartiererinnen und Kartierer sind mittlerweile für die ADEBAR-Liste freigeschaltet. Nach der Anmeldung über die Mitmachbörse kann es aus technischen Gründen 1-2 Tage dauern, bis die Freischaltung erfolgt ist. Sollte dies im Einzelfall bei Ihnen nicht der Fall sein, melden Sie sich bitte direkt beim DDA, wir schaffen dann zeitnah Abhilfe!
Update: Neue Android-Version von NaturaList verfügbar (v0.289)
Bereits seit mehreren Wochen gibt es eine neue iOS-Version der NaturaList-App, nun ist auch eine neue, erweiterte Version für Android verfügbar. Sie wartet mit mehreren komplett neuen Features und Funktionen auf:
TK/4-Raster: Um die Nutzung für die Kartierungen zum Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) zu vereinfachen, werden die TK/4-Raster nun als optionaler zusätzlicher Kartenlayer angeboten. Über das Kartensymbol oben links auf der Karte lassen sich die Rastergrenzen zuschalten. Diese Auswahl wird gespeichert und auch beim nächsten Start der App wieder automatisch aktiviert.
Anders als die im Folgenden beschriebenen Funktionen ist das Kartenraster auch in der aktuellsten iOS-Version der App verfügbar, um auch per iPhone die Datenerfassung für ADEBAR zu vereinfachen.
Startmenü: Das über den „Plus-Button“ unten rechts erreichbare Menü zum Start der Dateneingabe wurde überarbeitet. Die laufende Erweiterung der App um neue Funktionen und die Integrierung der Programme des Vogelmonitorings haben dazu geführt, dass die Auswahlliste für besonders aktive Personen lang und unübersichtlich wurde. Monitoringprogramme sowie Projekte wie ADEBAR sind nun über aufklappbare Menüs erreichbar. Zu den verschiedenen Eingabemöglichkeiten wurden außerdem kurze Info-Texte hinterlegt.
Start einer Meldung per Belegdatei: Neben dem Start per Kamera und Tonaufnahme ist es nun auch möglich, die Dateneingabe mit der Auswahl einer bereits bestehenden Datei zu beginnen. Oberhalb des Plus-Buttons unten rechts auf dem Startbildschirm gibt es dafür nun eine weitere hellblaue Auswahlmöglichkeit. Über die so ausgewählte Datei lassen sich ggf. bereits in der Datei gespeicherte Informationen zu Datum, Uhrzeit und Ort (Aufnahmestandort) verwenden – die natürlich im nächsten Schritt angepasst und korrigiert werden können.
Teilen-Funktion: Die Vogelbeobachtung macht gemeinsam mit anderen Personen besonders viel Spaß. Das Duplizieren von Beobachtungen wird dank einer von der Schweizerischen Vogelwarte finanzierten Weiterentwicklung von NaturaList künftig deutlich vereinfacht.
Ebenfalls über den Plus-Button erreicht man nun eine gänzlich neue Funktion, die das Duplizieren von Beobachtungen erleichtert. Oberhalb der Eingabemöglichkeiten wurden zwei neue Buttons integriert:
a) Ein „Doppel-Plus“-Symbol führt zur Auswahl der eigenen, zuletzt gemeldeten und bereits übertragenen Beobachtungen. Als Standard ist hier der aktuelle Tag ausgewählt, über ein Kalendersymbol oben rechts kann dieser geändert oder auch eine Zeitspanne ausgewählt werden. Es werden daraufhin alle im gewählten Zeitraum gemeldeten Beobachtungen angezeigt und als Standard sind alle diese Meldungen ausgewählt. Soll nur eine Auswahl von Beobachtungen geteilt werden, können einzelne Meldungen oder einzelne Tage abgewählt werden. Ist eine Auswahl getroffen worden, gelangt man über den Pfeil-Button unten rechts zu einem daraus generierten QR-Code. Andere Personen, mit denen man gemeinsam Vögel beobachten war, können diesen QR-Code nun scannen, um die gewählten Beobachtungen für sich zu duplizieren.
b) Um Beobachtungen einer anderen Person zu duplizieren, öffnet man über das „Plus-Symbol“ unten rechts das Startmenü und nutzt den "QR-Code-Button" oberhalb der Eingabemöglichkeiten. Es wird daraufhin um Zugriff auf die Kamera des Smartphones gebeten. Ist dieser bestätigt, öffnet sich die Kamera und man kann den QR-Code vom Display der anderen Person scannen. Es werden anschließend die von ihr freigegebenen Beobachtungen angezeigt. Hier besteht erneut die Möglichkeit, einzelne Datensätze abzuwählen. Über den Pfeil-Button unten rechts werden die Daten dupliziert und befinden sich dann als neue Daten in NaturaList. Wie manuell eingegebene Beobachtungen lassen sich diese ggf. einzeln ändern oder z.B. durch Bemerkungen oder Belege ergänzen und anschließend an das Portal übertragen.
Die neue Version v0.289 ist ab sofort im PlayStore verfügbar oder je nach Einstellung ggf. bereits automatisch bei Ihnen aktualisiert worden. Für die Finanzierung der neuen „Teilen-Funktion“ gilt der Schweizerischen Vogelwarte unser herzlicher Dank!
eingestellt von Christopher König
Freitag, 28. Februar 2025
avinews
Hinweis auf ungewöhnliche Brutplätze von Hohltauben
Laubmischwälder mit großem Höhlenangebot bilden das ursprüngliche Bruthabitat der Hohltaube. Doch Hohltauben sind bei der Wahl des Brutplatzes sehr anpassungsfähig. Zunehmend entwickelt sich die Art zu einem Kulturfolger und wird immer häufiger auch im Siedlungsbereich angetroffen. Dabei kann es zu Bruten in großen Stallanlagen, Parks und Steinbrüchen kommen. Auch Bauwerke wie Brücken und sogar Container in Hafenanlagen können geeignete Brutplätze darstellen.
Hohltauben beginnen bereits früh im Jahr mit der Balz. Schon ab Mitte Januar sind die ersten Gesänge zu hören, während die Balz von Ende März bis Ende April ihren Höhepunkt erreicht. Angesichts der nun überall gestarteten Kartierungen zum neuen Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR), möchten wir mit dieser Nachricht dazu aufrufen, auch an auf den ersten Blick eher ungewöhnlichen Stellen auf Vorkommen der Hohltaube zu achten. Sollten Sie dabei erfolgreich sein, beschreiben Sie derartige Brutplätze bei Ihrer Meldung in ornitho.de gerne im Bemerkungsfeld.
Speziell mit dem Phänomen der Bruten in Containerdepots beschäftigt sich der Bremer Ornithologe Gerhard Lühning. Er konnte über die letzten Jahre eine Hohltaubenpopulation in einem Containerdepot dokumentieren, wo die Vögel in den Zwischenräumen der gestapelten Leercontainer brüten (Artikel in Der Falke). Sollten Sie vergleichbare Beobachtungen in z.B. Hafenanlagen, Logistikzentren etc. machen, bittet er um eine kurze Nachricht (Kontakt).
Foto Hohltaube: G. Lühning
eingestellt von Christopher König
Montag, 24. Februar 2025
technews
Start des ADEBAR-Dashboards
Ab sofort ist über die Webseite der DDA-Datenbank dbird das ADEBAR-Dashboard erreichbar (dbird.dda-web.de). Über einen persönlichen Login-Bereich, wo Sie sich mit Ihren Ornitho-Zugangsdaten anmelden, erhalten alle über die Mitmachbörse Angemeldeten und von ihren Koordinierenden Freigeschalteten u.a. eine Kartenübersicht über „ihr“ TK/4. Dort finden sich vielfältige Funktionen, die die Planung der ADEBAR-Erfassungen vereinfachen, den Austausch mit anderen Kartierenden im TK/4 fördern und einen Überblick über bereits absolvierte ADEBAR-Erfassungen und damit auch den Kartierfortschritt geben. Außerdem erhalten Sie dort Informationen zu bereits laufenden Monitoringaktivitäten (MhB, MsB) in Ihrem TK/4. Auf diese Weise wird eine Doppelbearbeitung im Rahmen der ADEBAR-Kartierungen vermieden. Ein kurzes Erklärvideo zur Bedienung des Dashboards ist über folgenden Link zu erreichen: https://youtu.be/f3dXZ_iOSEg
eingestellt von Christopher König
Montag, 10. Februar 2025
avinews
Start der ADEBAR-Kartierungen: neue Materialien zur Planung und Umsetzung der Erfassungen erschienen!
Es kann endlich losgehen! Die Erfassungen für den neuen Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) haben offiziell begonnen. Zu diesem Zweck wurden sämtliche über die Mitmachbörse angemeldeten Kartierenden für das Erfassungsprojekt „ADEBAR-Liste“ freigeschaltet.
Um die Kartierungen bestmöglich planen zu können, stellen wir auf der ADEBAR-Homepage das Merkblatt „Artspezifische Kartierhinweise“ zur Verfügung. Dort finden sich Tipps zur Kartierung schwierig zu erfassender Arten. Dazu zählen z.B. die Eulen, die schon jetzt sehr aktiv sind und die damit die diesjährige Brutvogelsaison eröffnen. Für die Eulen und einige weitere Arten ist zur besseren Erfassbarkeit der Einsatz einer Klangattrappe nötig. Die Links zu den entsprechenden Tondateien werden ebenfalls im Merkblatt zur Verfügung gestellt.
Für eine schnelle Übersicht über die jahreszeitliche Phänologie der verschiedenen Arten und die Information, wann man in welchem Lebensraum vollständige oder unvollständige ADEBAR-Listen angelegt werden sollten, gibt es einen Kartierkalender. Dieser existiert sowohl in einer ausführlichen Langversion, in der alle Arten separat dargestellt sind als auch in einer übersichtlich zusammengefassten Kurzversion.
Da nicht alle Kartierenden schon zu den langjährigen NutzerInnen der App NaturaList zählen, haben wir Anleitungen zur Eingabe von Beobachtungen im Rahmen der „ADEBAR-Listen“ erstellt, sowohl für das Betriebssystem Android als auch iOS. Diese können hier heruntergeladen werden. Aktuell sind sowohl in der Beta-Testversion von Android als auch in der Beta-Testversion und der öffentlichen Version von iOS die TK/4-Grenzen in der Kartenansicht sichtbar. In der öffentlichen Android-Version von NaturaList wird diese Funktion im Laufe der nächsten Wochen implementiert werden. Damit diese bei Ihnen sichtbar wird, muss die App einmal aktualisiert werden.
Für alle, die erst jetzt von dem Projekt erfahren haben: Viele noch unbesetzte TK/4 warten noch auf eine Bearbeitung! Die Anmeldung für das gewünschte TK/4 erfolgt über die Mitmachbörse: adebar.dda-web.de/mitmachen/jetzt-mitmachen
Wir wünschen allen einen guten Start in die erste ADEBAR-Kartiersaison und hoffen auf viele begeisternde Beobachtungen!
Foto: S. Furtak
eingestellt von Christopher König
Dienstag, 4. Februar 2025
avinews
Vogelwelt aktuell: Rückblick auf den Herbst 2024
In der Februar-Ausgabe von DER FALKE blicken wir auf das vogelkundliche Geschehen im Herbst 2024 zurück. Der September begann spätsommerlich, ab Mitte des Monats kam es jedoch zu teils unwetterartigen Regenfällen. Der Oktober verlief wechselhaft und war deutlich zu warm. Endgültig herbstlich wurde es mit vielen trüben Tagen sowie teils ergiebigen Schneefällen im Süden Deutschlands dann im November. Mehr als zwei Millionen im Herbst 2024 bei ornitho.de gemeldete Vogelbeobachtungen bildeten die Grundlage unserer Auswertungen.
Wieder einmal werden wir einen Blick auf die Herbstrast des Mornellregenpfeifers. Aufgrund offenbar perfekter Zugbedingungen waren diese nicht zu längerer Rast gezwungen und wurden daher vergleichsweise wenig beobachtet. Ganz anders Rotfußfalken, die in der ersten Septemberhälfte in enormer Anzahl in Deutschland rasteten. Wir haben den Einflug zeitlich und räumlich eingeordnet und die Zahlen mit denen der Vorjahre verglichen. Vermutlich handelte es sich um das stärkste je dokumentierte Auftreten der Art in Deutschland.
Unwettertief „Anett“ führte vor allem in Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien über mehrere Tage zu katastrophalem Starkregen und Überschwemmungen. Der damit einhergehende Kälteeinbruch sorgte dafür, dass sich auch Fluginsekten zurückziehen und Insektenfresser wie Schwalben und Mauersegler folglich kaum noch Nahrung fanden. Auch in Deutschland gab es infolge der Starkniederschläge im Alpenvorland bis in den Donauraum zahlreiche Totfunde von Schwalben.
Was die Entdeckungen von Seltenheiten angeht, wird der Herbst 2024 wohl vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Wir berichten u.a. über die deutschen Erstnachweise von Weißbürzelsegler und Taigaschnäpper. Ebenfalls zum ersten Mal in Deutschland beobachtet wurde eine Gartenspottdrossel. Doch der Vogel des Herbstes war für viele sicher ein männliches Rubinkehlchen, das während der Vogeltage Helgoland für Aufsehen sorgte.
Den Beitrag „Vogelwelt aktuell: Herbst 2024 – Mornell-Durchflug, Rotfußfalken-Einflug und viele Seltenheiten“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren bisher erschienenen Beiträge mit direktem ornitho-Bezug finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 02/2025 mit vielen weiteren Beiträgen u.a. über leuzistische Schleiereulen, die Vorfahren des Haushuhns, Bunt- und Mittelspechte, Straßentauben, Mural Art und den Darß können Sie über die Internetseite von Der Falke beziehen. Der Falke finden Sie auch im gutsortierten Zeitschriften-Handel.
Viel Spaß beim Lesen wünscht das Team von ornitho.de und ornitho.lu!
eingestellt von Christopher König
Freitag, 31. Januar 2025
technews
Anpassungen zum Start der Brutzeit: Brutzeitcode-Abfrage und farbige Punkte
Für wenige Vogelarten, wie z.B. den Uhu, hat die Brutzeit bereits begonnen, in den nächsten Wochen geht es bei immer mehr Arten mit der Revierbildung und der Partnersuche los. Pünktlich zur neuen Saison haben wir rund um ornitho.de einige wichtige Anpassungen vorgenommen, um Daten zu Brutvogelarten künftig noch genauer und zielgerichteter sammeln zu können.
Anpassungen der Abfragezeiträume für Brutzeitcodes Brutzeitcodes gehören zu den besonders wichtigen Zusatzinformationen zu einer Beobachtung. Sie geben Aufschluss darüber, ob eine Vogelart im betrachteten Raum möglicherweise, wahrscheinlich oder sogar sicher als Brutvogel vorkommt. Damit bilden sie die Grundlage für die Darstellung der Brutverbreitung. Während der artspezifischen Brutzeit werden Sie bei der Eingabe automatisch um die Angabe eines Brutzeitcodes gebeten. Die hinterlegten Zeiträume richteten sich dabei bisher nach den „Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands“ aus dem Jahr 2005. Seitdem hat es viele Veränderungen in der Vogelwelt gegeben, sodass im März 2025 eine überarbeitete Neuauflage dieses Standardwerks erscheinen wird. Diese Überarbeitung und den Start in die Kartierphase zum zweiten Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR 2) haben wir zum Anlass genommen, und die Abfragezeiträume für die Brutzeitcodes aller Arten überprüft und ggf. angepasst. Bei vielen Arten kam es zu einer Verlängerung des Abfragezeitraums, um Zweit- und Nachbruten besser zu berücksichtigen. Bei einigen Arten kam es aber auch zu einer Verkürzung, um den Durchzug noch besser ausschließen zu können. Die neuen, automatischen Abfragezeiträume gelten ab dem 1. Februar mit dem Ziel, diese langfristig beizubehalten.
Farbige Markierung der Arten Die Kartierungen für ADEBAR 2 beginnen im Frühjahr 2025 in allen Bundesländern. Grundsätzlich können dabei für alle Vogelarten genaue Anzahlen gemeldet werden, doch besonders für die weniger häufigen und selteneren Arten sind quantitative Angaben notwendig. Diese Arten werden ab sofort sowohl auf ornitho.de als auch in der App NaturaList durch einen gelben Punkt vor dem Artnamen gekennzeichnet. Diese Kennzeichnung ist besonders für die Kartierungen im Rahmen des Projekts ADEBAR 2 von Bedeutung, kann jedoch auch über das Atlasprojekt hinaus eine hilfreiche Orientierung bei der Meldung von Gelegenheitsbeobachtungen in ornitho.de bilden. Bitte machen Sie daher künftig bei mit einem gelben Punkt gekennzeichneten Arten bei jeder Meldung möglichst genaue Angaben zur Anzahl der beobachteten Individuen. Dies gilt für Einzelmeldungen ebenso wie für Meldungen auf Beobachtungslisten. Falls keine exakten Angaben möglich sind, gilt der Grundsatz: "besser eine Schätzung als keine Angabe". Wichtig: Um die neue Kennzeichnung in NaturaList zu aktivieren, müssen Sie in den Einstellungen der App die Artenliste einmal neu auf die von ornitho.de ändern. Erst dann werden die Punkte für Sie sichtbar.
Danke! Wir danken der Ernst-Commentz-Stiftung für die finanzielle Unterstützung der Arbeiten zur Anpassung und Festlegung der neuen Abfragezeiträume und den ornitho-Regionalkoordinator*innen und den ornitho-Steuerungsgruppen für Vorschläge und Diskussionen. Die farbige Markierung der Arten ist dank einer Förderung durch die Schweizerische Vogelwarte auch in der iPhone-Version von NaturaList ab sofort verfügbar.
Foto Seeadler: A. Heiland
eingestellt von Christopher König
Freitag, 17. Januar 2025
technews
Neues ornitho-Design: Aktuelle Anpassungen und Tipps
Seit Ende Oktober 2024 bieten ornitho.de und ornitho.lu eine neue, überarbeitete Oberfläche an. Wir möchten uns hiermit für die vielen Rückmeldungen dazu bedanken. Fast 700 Nachrichten gingen über das weiterhin verfügbare Feedback-System über den "Bug-Button" in der Kopfzeile ein. Neben viel Lob für eine bessere Übersichtlichkeit, Ausnutzung der gesamten Bildschirmfläche und leichtere Bedienung von mobilen Endgeräten, gab es aber natürlich auch Kritik. Dies ist bei jeder Veränderung zu erwarten, vielfach waren die Rückmeldungen aber sehr konstruktiv und damit hilfreich für uns. Ein paar „Kinderkrankheiten“ konnten bereits in den ersten Tagen nach der Freischaltung behoben werden. Auch einige rein optische Anpassungen wurden seitdem vorgenommen (z.B. Symbole ausgetauscht) und anfangs noch nicht auf das responsive Design umgestellte Seiten inzwischen geändert.
Ganz aktuell haben wir auf vielfachen Wunsch die Menüs „Alle meine Daten“ und „Meine Artenliste“ in den Bereich „Mitmachen!“ verschoben. Auf diese Weise sind die eigenen Beiträge weitgehend nebeneinander zu finden und die Menüstruktur hoffentlich noch intuitiver.
Wir möchten die Gelegenheit außerdem nutzen, um noch einige Tipps und Tricks an Sie weiterzugeben, die aus unserer Sicht die Nutzung der neuen Version vereinfachen:
Beobachtungsübersichten: Mehrfach wurden die ehemaligen Menüs „Letzte 2 Tage“ etc. vermisst. Diese wurden bei der Neustrukturierung des Menüs zusammengefasst und sind nun (mit Meldungen der letzten 5 Tage) unter "Aktuelles" > "Aktuelle Beobachtungen" zu finden. Die dort angezeigten Beobachtungen richten sich nach den Persönlichen Einstellungen und können individuell angepasst werden.
Zoomstufe: Die Variation der genutzten Bildschirme ist enorm und ornitho.de/lu nicht für alle Verhältnisse ideal zu konfigurieren. Sie können mithilfe der Zoomstufe des Browsers jedoch ggf. selbst eingreifen und die Seite z.B. auf 90 % setzen. Drücken Sie dazu die Strg-Taste und drehen Sie das Mausrad oder drücken Sie die Strg-Taste und + bzw. -, um die Vergrößerungsstufe zu ändern. Alternativ können Sie dies auch in den Einstellungen des Browsers festlegen. Die gewählte Zoomstufe wird gespeichert und bezieht sich ausschließlich auf ornitho.de/lu. Andere von Ihnen besuchte Internetseiten bleiben unverändert.
Strg-Taste: Mithilfe der Strg-Taste lassen sich Inhalte in einem neuen Tab öffnen. Dies ist z.B. sehr hilfreich, wenn Sie sich mehrere Beobachtungen hintereinander in der Detailansicht anschauen möchten. Halten Sie beim Klick auf das „Notizblock-Symbol“ diese Taste gedrückt, wird ein neuer Tab geöffnet, anstelle des ansonsten neuerdings genutzten „Pop-up-Fensters“ innerhalb der Seite.
„X“-Button: Detailansichten von Beobachtungen, Details zu Ortsbezeichnungen sowie die Visitenkarten anderer User öffnen sich neuerdings in einer Art „Pop-up-Fenster“ innerhalb der Seite. Um nach dem Schließen einer Detailansicht jedoch wieder an die Stelle der Seite zurückzukehren, an der man vorher gewesen ist, muss das Fenster über den „X“-Button oben rechts im Fenster geschlossen werden – nicht über die „Zurück“-Taste des Browsers oder Endgeräts.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Tipps die Nutzung der neuen Oberfläche noch etwas zu vereinfachen. Wir sind optimistisch, dass auch die Kritiker sich nach und nach an das neue Design gewöhnen und die Vorteile erkennen werden. Mit dem Entwicklerteam arbeiten wir auch an der Umsetzung weiterer Verbesserungen, z.B. der Regionalisierung der Fotos auf der Startseite. Verbesserungsvorschläge sind weiterhin über den Feedback-Button im Kopf der Seite willkommen!
Ihr Team von ornitho.de bzw. ornitho.lu
eingestellt von Christopher König
Donnerstag, 2. Januar 2025
avinews
Rotmilan-Schlafplatzzählung 4./5. Januar 2025
Seit 2007 werden in Europa am ersten Januar-Wochenende überwinternde Rotmilane an ihren Schlafplätzen erfasst. Ins Leben gerufen wurden die Zählungen von der Ligue pour la Protection des Oiseaux (LPO) in Frankreich. Seit 2024 liegt die Koordination beim schweizerischen Rotmilan-Experten Adrian Aebischer.
Die traditionellen und wichtigsten Überwinterungsgebiete des Rotmilans liegen in Spanien, Portugal und im Süden Frankreichs. Allerdings versuchen immer mehr Rotmilane, in der Nähe ihres mitteleuropäischen Brutgebiets zu überwintern. Seit dem Winter 2015/16 rufen wir deshalb über ornitho.de dazu auf, auf Rotmilan-Schlafplätze im Winter zu achten und diese zu melden. Die Zählung in diesem Winter findet am 4./5. Januar 2025 statt.
Wir laden herzlich dazu ein, sich zu beteiligen! Vielleicht möchten Sie bereits jetzt damit beginnen, auf Rotmilane in Ihrer Nähe zu achten und Schlafgebiete auf ornitho.de zu melden. Wie man bei der Suche nach einem Schlafplatz und bei der Meldung auf ornitho.de bzw. via NaturaList vorgeht, können Sie hier nachlesen. Um einen Beitrag zur internationalen Synchronzählung zu leisten, kontaktieren Sie einfach die Koordinierenden vor Ort. Ihre Teilnahme und Beobachtungen sind entscheidend, um ein umfassendes Bild der Rotmilan-Population zu erhalten.
Die Ergebnisse werden zusammen mit denen der Zählung von Januar 2024 in einer Doppelauswertung im kommenden Jahr auf unserer Homepage veröffentlicht.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Johannes Freese und Johanna Karthäuser (DDA, bundesweite Koordination)