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Trommelnder Kleinspecht. Foto: O. RichterLautäußerungen heimischer Spechte

Bei der Beobachtung und Kartierung von Spechten spielen deren Lautäußerungen eine große Rolle. Die meisten Spechtfeststellungen erfolgen über ihre Stimmen. Daher ist es sinnvoll, die Stimmen der Spechtarten in einheitlicher Weise zu benennen, damit Beobachtungsmitteilungen ohne Missverständnisse erfolgen können.  Oft wird – auch bei Meldungen in ornitho.de – nur von „Rufen“ gesprochen, und der Leser weiß nicht, um welche Rufe es sich handelt. Das aber wäre wichtig, will man die Beobachtung faunistisch und ökologisch einordnen.

Die Lautäußerungen der Spechte sind sehr reichhaltig und können situationsspezifisch variieren. Das macht sie so spannend wie bei kaum einer anderen Vogelgruppe. Wir empfehlen, die vernommenen Lautäußerungen im Bemerkungsfeld zu benennen, damit die Beobachtungen sachgerecht eingeordnet werden können. Erst dann sind auch Informationsaustausch und ggf. Auswertungen zur Rufaktivität möglich.

Für regelmäßig und häufig zu hörende Lautäußerungen der Spechte schlagen wir als einheitliche Bezeichnungen die Verwendung der folgenden Begriffe vor:

  • Trommeln
  • Gesang
  • Sitzruf
  • Flugruf
  • Keckern
  • Kixen
  • Bettelruf 

Die Begriffe umfassen eine Auswahl von Lautäußerungen, die vor allem unter avifaunistischen Erwägungen erfolgte. Die Bezeichnungen sind aus hördidaktischen Gesichtspunkten gewählt und fassen nicht in allen Fällen homologe Vokalisationen zusammen. Das Auftreten dieser Lautäußerungstypen bei den heimischen Spechtarten zeigt die unten stehende Tabelle.

Welche Lautäußerungen sind als revieranzeigend zu werten und rechtfertigen die Vergabe eines Brutzeitcodes?
Der Brutzeitcode A2 ("Singendes, trommelndes oder balzendes Männchen zur Brutzeit im möglichen Bruthabitat") sollte grundsätzlich nur bei Trommeln und Gesang vergeben werden (zur Brutzeit dient beim Mittelspecht auch das ganzjährig zu vernehmende Keckern der Revieranzeige und kann mit A2 bzw. B4 bewertet werden). Die übrigen Lautäußerungen sind i.d.R. nicht verlässlich brutrevieranzeigend. Warnrufe bzw. Schimpfen im Bereich der Höhle kann jedoch ein Brutrevier anzeigen und daher mit dem Brutzeitcode B7 gewertet werden. Bitte vergeben Sie zur Brutzeit in den übrigen Fällen den Brutzeitcode A1 (sofern kein noch höherer Brutzeitcode für die beobachteten Verhaltensweisen zutrifft). 

Achtung: Bei Arten mit großen Revieren (Schwarz-, Grau-, Grün- und auch Kleinspecht) werden Trommeln und Gesang an weit auseinanderliegenden Orten geäußert (weit verteilte Revier- und Höhlenzentren, Reviergrenzen), mit räumlicher Einengung im Verlauf der Balzzeit.

 

Spechtart empfohlene Lautbezeichnungen
  Trommeln Gesang Sitzruf Flugruf Keckern Kixen
Grauspecht Ja
(Beispiel)
Ja
„dü-dü“-Reihe, abfallend
(Beispiel)
--- Ja
(siehe Keckern)
Ja
„kjeck-kjeck“-Reihe
(als Flug-, Warn- und Standortruf)
(Beispiel)
---
Grünspecht (Ja, aber nur gelegentlich im engeren Balz- und Bruthöhlenkontext)
(Beispiel)
Ja
„glük-glük“-Reihe, „Lachen“
(Beispiel 1Beispiel 2)
--- Ja
(siehe Keckern)
Ja
„kjäck-kjäck“-Reihe
(als Flug- und Standortruf; in schneller Abfolge im Bereich der Höhle auch als Warnruf)
(Beispiel)
---
Schwarzspecht Ja
(Beispiel
Ja
„kwiih-kwi-kwi“-Reihe
(Beispiel)
Ja
„klieeh“-Ruf
(Beispiel)
Ja
„krü-krü“-Reihe
(Beispiel)
--- ---
Buntspecht Ja
(Beispiel)
--- --- --- Ja
besonders in der Fortpflanzungszeit
(Beispiel)
Ja
„kix“-Einzelruf und Rufreihe
(Beispiel)
Weißrücken-specht Ja
(Beispiel)
--- --- --- Ja
(Beispiel)
Ja
„gük“-Einzelruf und Rufreihe
(Beispiel)
Mittelspecht (Ja, aber nur ausnahmsweise im engeren Balz- und Bruthöhlenkontext)
(Beispiel)
Ja
„Quäken“
(Beispiel)
--- --- Ja, ganzjährig häufigster  Ruf
„gig-kek-kek“-Reihe
(Beispiel)
Ja, aber recht selten
weich „güg“
(Beispiel)
Kleinspecht Ja
(Beispiel)
Ja
„kiki“-Reihe
(Beispiel)
--- --- Ja, aber selten
„gegegeg“
(Beispiel)
Ja, aber recht selten
„gik“
(Beispiel)
Dreizehenspecht Ja
(Beispiel)
--- --- --- Ja
„chäd“-Serie
(Beispiel)
Ja
„kük“
(Beispiel)
Wendehals (Ja, beim Höhlenzeigen, aber nicht als Fernlaut) Ja
„gäh“-Lautreihe
(Beispiel)
--- --- ? Hier eher „Warnruf“, z.B.„teck-teck“- Serie
(Beispiel)

 

Bettelrufe treten bei allen Spechtarten auf. Ihre Klangqualität ändert sich während der Jugendentwicklung von einem leisen „Wimmern“ zu mehr keckernden „kjeck“-  oder „gik“- oder „wäj“-Rufen. In den letzten Tagen vor und in den ersten Tagen nach dem Ausfliegen übernehmen andere Jugendlaute Kontaktfunktionen in der Familie, wie z.B. Keckern, Kixen oder auch Gesangsstrophen – je nach Art. Kartierer können mithilfe dieser Laute noch Bruten bzw. Bruterfolg feststellen.

Neben diesen vor allem der Fernkommunikation dienenden Lauten gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Laute bei den Spechten. Zu den Nahkontaktrufen zählen zum Beispiel die „Dohlenrufe“ des Schwarzspechtes, verschiedene „quäk“- und „quiek“-Laute sowie Partnerrufe wie das „wäd“ der „Bunten Spechte“, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die Anwendung des Begriffs „Gesang“ erfolgt funktional für den hauptsächlich zur Reviermarkierung und Partnerwerbung bzw. -synchronisierung dienenden Lautäußerungstyp - in formaler Analogie zum Singvogelgesang, ähnlich wie es bei Kuckuck, Eulen, Tauben u.a. Vogelgruppen gehandhabt wird (vgl. Bergmann et al. 2008, Weiss 2017).

Das „Trommeln“ in Form von klar abgrenzbaren, dem Fernkontakt dienenden Schlagwirbeln (Strophenform) ist vom „Klopfen“ (formalisiertes, rhythmisches, leises Partnersignal) und dem „Hacken“ (Nahrungssuche, Höhlenbau, Erregungsabbau) zu unterscheiden.

Bemerkens- und beachtenswert ist es, dass sowohl das Trommeln als auch die Gesänge der Spechte von Männchen und Weibchen geäußert werden.

Übersichtsliteratur:

  • Bergmann, H.-H., Helb H.-W. & Baumann, S. (2008): Die Stimmen der Vögel Europas. Aula-Verlag.
  • Weiss, J. (2017): Lautäußerungen mitteleuropäischer Spechte Picinae – Übereinstimmungen, Unterschiede und Vorschläge für eine Terminologie. Vogelwarte 55: 261-264.

Autor dieses Beitrags:

Dr. Joachim Weiss, E-Mail: jo.weiss.lh@web.de


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