Das Monitoring rastender Wasservögel in Deutschland
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Mittwoch, 27. Dezember 2023
tipnews
Internationale Rotmilan-Schlafplatzzählung am 6./7. Januar 2024: Suchen Sie mit!
Seit 2007 werden in Europa am ersten Januar-Wochenende überwinternde Rotmilane an ihren Schlafplätzen erfasst. Die internationale Koordination der Zählung wechselt nun von der Ligue pour la Protection des Oiseaux (LPO) aus Frankreich zum Artexperten Adrian Aebischer aus der Schweiz. Wir danken hiermit Fabienne Davide von der LPO ganz herzlich für Ihre unermüdliche Koordinationsarbeit in den letzten Jahren! Die Zählung in diesem Winter findet am 6./7. Januar 2024 statt.
Die traditionellen Überwinterungsgebiete des Rotmilans liegen in Spanien, Portugal und im Süden Frankreichs. Allerdings versuchen immer mehr Rotmilane, in der Nähe ihres mitteleuropäischen Brutgebiets zu überwintern. Seit dem Winter 2015/16 rufen wir deshalb über ornitho.de dazu auf, auf Rotmilan-Schlafplätze im Winter zu achten und diese zu melden. Neben einem großen Wissenszuwachs gibt es inzwischen für alle Bundesländer Ansprechpersonen, die die Zählungen koordinieren (s.u.).
Bei der Zählung im vergangenen Winter wurden 76 Schlafplätze kontrolliert. Die größten Sammelschlafplätze fanden sich dabei wie gewohnt in Mittel- und Ostdeutschland, sowie im Alpenvorland. Erstmals seit 2019 wurden bei der letzten Zählung jedoch deutlich weniger überwinternde Rotmilane als im Vorjahr in Deutschland gezählt. Wir sind gespannt, wie sich die Zahlen in diesem Jahr entwickeln! Machen Sie also mit und begeben sich auf die Suche nach winterlichen Rotmilan Schlaf- und Sammelplätzen.
Hinweise zum Auffinden von Schlafplätzen, sowie zur Meldung auf ornitho.de bzw. via NaturaList und Kontaktmöglichkeiten zu regionalen Ansprechpersonen haben wir unten zusammengestellt.
Hinweise zur gezielten Suche nach Rotmilan Sammel- und Schlafplätzen sowie zur Zählung am ersten Januar-Wochenende:
1. Als Schlafplatz suchen Rotmilane Waldränder, kleine Wäldchen und Feldgehölze oder auch Baumreihen auf. Oft kommen die Milane Jahr für Jahr in ungefähr das gleiche Gebiet. Der genaue Ort des Schlafplatzes kann aber durchaus um mehrere Hundert Meter variieren.
2. Häufig sammeln sich Rotmilane an sogenannten Vorsammelplätzen, bevor sie, meist erst in der Dämmerung, einzeln oder in Gruppen den endgültigen Schlafplatz aufsuchen. Ein solcher Vorsammelplatz kann ein paar Hundert Meter bis ca. zwei Kilometer vom eigentlichen Schlafplatz entfernt sein. Der Vorsammelplatz kann auch mit dem letztlichen Schlafplatz identisch sein. Wichtig: Notieren Sie immer die Uhrzeit, wenn Sie eine Zählung am Schlaf- oder Vorsammelplatz durchführen.
3. Bei der Suche nach bislang unbekannten Schlafplätzen geben am späten Nachmittag gerichtet fliegende Rotmilane wichtige Hinweise. Ein etwas erhöhter Beobachtungspunkt ist dabei günstig. Wenn die ungefähre Lage des Schlafplatzes bekannt ist, können Waldränder und Feldgehölze gezielter nach Rotmilanen abgesucht werden.
4. Die Zählung sollte von etwa 30 Minuten vor bis 40 Minuten nach Sonnenuntergang erfolgen, da die Milane in dieser Zeit am Schlafplatz einfliegen (an bewölkten Tagen etwas früher). Das bedeutet zur internationalen Zählung im Januar ab ca. 16 Uhr vor Ort zu sein.
5. Die Fluchtdistanz am Schlafplatz ist recht hoch. Halten Sie deshalb einen Abstand von mindestens 250 m zum Schlafplatz ein.
6. Vor allem bei größeren Schlafplätzen, ist es gut, am Zähltag mit mehreren Personen vor Ort zu sein. Das ist nicht nur kurzweiliger, sondern auch sehr hilfreich, da der Schlafplatz, um bis zu einem Kilometer von Tag zu Tag variieren kann bzw. sich die Rotmilane auf mehrere Schlafgruppen aufteilen können.
7. Am einfachsten ist es, die einfliegenden Vögel zu zählen. Vor allem, wenn die Rotmilane in Nadelbäumen übernachten, sind sie darin nur schwer oder gar nicht zu entdecken. Die tatsächliche Anzahl wird dann unterschätzt. Insbesondere, wenn Sie mit mehreren Personen zählen, protokollieren Sie den Schlafplatzbestand sowie ein- und abfliegende Vögel minutengenau. Das erleichtert die anschließende Auswertung.
8. Wenn Sie an der internationalen Synchronzählung teilnehmen wollen, bitte wenden Sie sich vorab an die für Sie zuständige Ansprechperson! Melden Sie ihren Ansprechpartner*innen gerne auch im Vorfeld Schlafplätze.
Bei der Datenmeldung beachten Sie bitte Folgendes:
1. Bitte melden Sie die Zählergebnisse punktgenau und als Einzelbeobachtung am besten direkt im Feld per Smartphone-App „NaturaList“ oder nachträglich über die Homepage von ornitho.de. Wenn Sie einen Schlaf- oder Sammelplatz identifiziert haben, notieren Sie dies bitte im Bemerkungsfeld oder über das Feld „Präzisierung der Beobachtung“ durch Auswahl der Kategorie „Schlaf-/ Sammelplatz“.
2. Rund um das Zählwochenende steht in der Eingabemaske als zusätzliche Detailinformation „Erfassungsprojekt“ zur Auswahl. Hier wählen Sie bitte „Rotmilan- Schlafplatzzählung“ aus, damit sich Ihre Daten leicht der Synchronzählung zuordnen lassen.
3. Vergessen Sie nicht, die Uhrzeit anzugeben! Das gilt grundsätzlich für alle Meldungen von Vorsammel- und Schlafplätzen. Wenn Sie die Meldung direkt per App eingeben, wird die Uhrzeit automatisch erfasst.
4. Rotmilane an Schlafplätzen sind störungsempfindlich. Bitte schützen Sie deshalb Meldungen von Rotmilan- Schlafplätzen! Dazu bei der Eingabe per App oder über ornitho.de in den Detailinformationen „Geschützte Beobachtung“ auswählen.
Foto: C. Michaelsen
eingestellt von Christopher König
Sonntag, 24. Dezember 2023
avinews
Vielen Dank, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2024!
Mehr als 10 Millionen Meldungen wurden 2023 zusammengetragen (und damit fast eine halbe Million mehr als im Vorjahr). Die Datenbank von ornitho.de/.lu umfasst inzwischen über 83 Millionen Vogelbeobachtungen. Auch die Zahl der registrierten Personen stieg im vergangenen Jahr noch einmal um mehr als 4600 an und umfasst inzwischen rund 49.000 Personen.
Allen, die im zurückliegenden Jahr ornitho mit ihren Beobachtungen unterstützt haben, möchten wir für die große Unterstützung ganz herzlich danken! Die eingehenden Daten werden von über 470 Regionalkoordinator:innen sowie Artspezialist:innen gesichtet, die bei Rückfragen auch als Ansprechpartner auf lokaler Ebene zur Verfügung stehen. Ihnen, wie auch den Mitgliedern der Steuerungsgruppen, gilt deshalb unser ganz besonderer Dank!
Gaëtan Delaloye und dem Team von Biolovision, das im Hintergrund dafür sorgt, dass ornitho so schnell und zuverlässig läuft, danken wir für den unermüdlichen Einsatz!
Wir wünschen allen Beobachterinnen und Beobachtern ein fröhliches Weihnachtsfest sowie einen gesunden und optimistischen Start ins Jahr 2024! Sicherlich wird auch das neue Jahr ornithologisch wieder die eine oder andere schöne Überraschung für Sie bereithalten - lassen Sie uns daran teilhaben!
Für das Team von ornitho.de und ornitho.lu
Christopher König, Patric Lorgé und Johannes Wahl
Foto Rotkehlchen: Hans Glader
eingestellt von Christopher König
Freitag, 15. Dezember 2023
technews
Komfortabel, engagiert und innovativ auch 2024 – unterstützen Sie uns dabei!
Liebe Vogelbeobachterinnen und -beobachter, liebe Interessierte,
ornitho.de und ornitho.lu erfreuen sich einer großen und stetig wachsenden Beliebtheit. Das gemeinsame Portal für Luxemburg und Deutschland dient immer mehr von Ihnen als digitales Tagebuch, zur Organisation von Erfassungen, als Informationsquelle, als Fotoarchiv. Und es wird durch Weiterentwicklungen immer komfortabler. Das alles kostet Sie keinen Cent. Auch Werbung gibt es nur sehr dezent. Das soll auch so bleiben. Würde zum Beispiel jede registrierte Person 3,65 Euro spenden, d.h. pro Tag eines Jahres 1 Cent, dann wäre ein wichtiger Teil der jährlichen Kosten gedeckt. Wenn Sie mit dem Portal und uns zufrieden sind, dann nehmen Sie sich wenige Minuten Zeit und unterstützen Sie uns, damit ornitho.de und ornitho.lu das bleiben können, was sie sind: komfortabel, engagiert und innovativ.
Um die deutschlandweite Verbreitung und Bestandsdichte des Rebhuhns flächendeckend zu beschreiben, findet in den Jahren 2024 und 2025 eine bundesweite Rebhuhn-Kartierung im Rahmen des Projektes „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ statt.
Für die Erfassung werden ergänzend zu einer Zufallsauswahl bestehender Routen in den Projektgebieten des Projektes „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ und des Monitorings seltener Brutvögel (MsB) neue repräsentative Zählrouten in zufällig ausgewählten TK25-Quadranten angelegt. Die bundesweite Kartierung läuft somit Hand in Hand mit dem jährlichen Rebhuhn-Monitoring im Spätwinter/Frühjahr (21. Februar bis 31. März), bei dem Bestandstrends ermittelt werden.
Das Ziel der Kartierung ist es, die Bestände der Art großflächig und repräsentativ zu erfassen. Anschließend soll auf Basis der erfassten Daten der Gesamtbestand des Rebhuhns in ganz Deutschland abgeschätzt werden. Dieses ehrgeizige Ziel kann nur durch die rege Mithilfe einer Vielzahl freiwilliger Zählerinnen und Zähler erreicht werden. Die bemerkenswerte Beteiligung zahlreicher Ehrenamtlicher am jährlichen Rebhuhn-Monitoring (Monitoringbericht 2023) zeigt bereits, wie viele Menschen sich für das Rebhuhn engagieren. Ihre Unterstützung bildet einen wichtigen Baustein im Gesamtprojekt und trägt wesentlich zum Schutz der Art bei.
Die Daten für die bundesweite Rebhuhn-Kartierung werden auf Zählrouten entsprechend des Monitoringstandards (Methodenmerkblatt) für die Rebhuhn-Erfassung im Spätwinter mittels Klangattrappe erhoben. Die Lage der Zählrouten und deren Vergabestatus werden Ende 2023 online über eine Mitmachbörse verfügbar gemacht, über die ein schneller und unkomplizierter Einstieg zur Beteiligung für Freiwillige ermöglicht wird.
Wir freuen uns, wenn Sie sich die Zeit nehmen das Rebhuhn zu unterstützen und wünschen viel Erfolg bei der Zählung.
Weitere Informationen zur bundesweiten Erfassung finden Sie in unserer Projektankündigung.
Bruterfolg des Zwergschwans 2023: europaweite Erfassung des Jungvogelanteils am 16./17. Dezember
Am Wochenende 16./17. Dezember findet– die europaweite Erfassung des Jungvogelanteils beim Zwergschwan statt. In den vergangenen Jahren konnten wir dank des gut etablierten Zählernetzwerkes jeweils eine große Stichprobe beitragen. Wir hoffen, dass dies auch in diesem Jahr wieder gelingt. Die Erfassung findet wie immer zum Termin der Mittmonatszählung im Dezember statt.
Aufgrund der aktuellen Wetterlage bleibt es spannend, wo sich die meisten Zwergschwäne zum Zeitpunkt der Zählung aufhalten werden. Eine Karte mit den aktuellen Zwergschwanmeldungen bei ornitho.de finden Sie HIER und auf der Internetseite des NABU können Sie die Bewegungen der mit GPS-Sendern ausgestatteten Zwergschwäne live verfolgen.
Jungvogelanteil ‒ ein wichtiger Fingerzeig für die Populationsentwicklung
Der Jungvogelanteil in den Trupps überwinternder Gänse und Schwäne ist ein guter Indikator für den Bruterfolg im zurückliegenden Sommer in den arktischen Brutgebieten und – neben der Überlebensrate der Altvögel sowie der Zu- und Abwanderung – ein wichtiger Parameter, wenn es darum geht, die Entwicklung einer Population zu analysieren. Eine der wenigen Gänse- und Schwanenarten, die derzeit einen negativen Bestandstrend aufweist, ist der Zwergschwan. Eine der Ursachen ist ein seit den 1990er-Jahren geringer Bruterfolg. Allein in den letzten 10 Jahren wurden im Mittel lediglich 9 % Jungvögel erfasst. Wodurch der geringe Bruterfolg bedingt ist, ist allerdings noch nicht ganz geklärt, könnte aber unter anderem mit den Nahrungsbedingungen an den letzten Zwischenrastplätzen zusammenhängen, bevor die Vögel die Brutgebiete erreichen.
Die Ergebnisse zur europaweiten Erfassung zum Bruterfolg des Zwergschwans 2022 können Sie hier als PDF herunterladen.
Ganz herzlichen Dank allen, die mit ihren Meldungen zu diesen großen Stichproben aus Deutschland beigetragen haben!
Neben dem Jungvogelanteil sollte – wie für viele mittlerweile ebenfalls Standard – auch das Nahrungshabitat erfasst werden. Wer etwas mehr Zeit hat und eine interessante Herausforderung sucht, findet diese in der Ermittlung der Familiengröße. Hinweise, wie diese und die anderen Informationen in ornitho.de bzw. in NaturaList einzutragen sind, finden Sie untenstehend. Wir haben diese aber auch in einer bebilderten Kurzanleitung zusammengefasst, die Sie HIER herunterladen können.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Hans-Joachim Augst, Axel Degen, Helmut Eggers, Steffen Hollerbach, Kees Koffijberg und Nikolas Prior
Hinweis: Um mehr über den Bestandsrückgang der Zwergschwäne zu erfahren und der besonderen Verantwortung Deutschlands für diese Art gerecht zu werden, wurde im November 2020 das Projekt „Zwergschwan: Schutzkonzept für eine bedrohte Zugvogelart in Deutschland“ gestartet. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Auch der DDA und seine Partnerverbände NOV, OAMV und OAGSH beteiligt sich an diesem Projekt unter der Leitung des Michael-Otto-Institut im NABU. Mehr dazu erfahren sie unter: https://zwergschwan.de/
Eintragung von Alter, Familiengröße und Nahrungshabitat:
Die nachfolgenden Hinweise gelten auch für alle übrigen Schwanen- und Gänsearten sowie Kraniche.
Tragen Sie die Informationen zum Alter in den dafür vorgesehenen Feldern unter den optionalen Angaben ein (und nicht in den Bemerkungsfeldern, die sich kaum auswerten lassen)!
Bitte machen Sie immer Angaben zu allen beobachteten Altersklassen. Beispiel: Sie haben einen Trupp von 28 Zwergschwänen nach Alter differenziert und 23 Alt- und 5 Jungvögel ermittelt. Wenn Sie nun lediglich die 5 Jungvögel eintragen, dann kann das bedeuten, dass die übrigen Tiere Altvögel waren, aber auch, dass unter den 28 Vögeln unter anderem 5 Jungvögel beobachtet wurden. Der Rückschluss, alle übrigen sind Altvögel, wäre dann falsch. Solche Datensätze können deshalb bei Auswertungen nicht berücksichtigt werden.
Ein Grund, weshalb immer wieder nur die Jungvögel angegeben werden, mag darin liegen, dass nur zunächst eine Zeile bei den Details zum Alter und Geschlecht angegeben ist. Um das andere Geschlecht oder weitere Altersklassen anzugeben, klicken Sie bitte auf „Detailangaben für weitere Vögel anfügen“. Alternativ finden Sie darunter ein Feld, über das Sie die Detailangaben sehr schnell und einfach eintragen können. Mit einem Klick in das Feld öffnet sich ein Hinweis, wie die Detailangaben in das Feld eingetragen werden müssen.
Bitte vermeiden Sie die Angabe „immatur“, wenn das Alter genauer angegeben werden kann. Für Vögel aus der vorhergehenden Brutzeit verwenden Sie bitte bis zum 31. Dezember eines Jahres die Kategorie „1. KJ / diesjährig“ (und ab dem 1. Januar „2. KJ / vorjährig“). Wer Altvögel von zwei- bis dreijährigen Vögeln unterscheidet, sollte diese als weitere Kategorie gesondert angeben.
Die Altersverhältnisse unterscheiden sich zwischen kleinen und großen Trupps. Kleine Trupps oder einzelne Familien, die sich z.B. bei Schwänen fast auf einen Blick differenzieren lassen, haben durchschnittlich einen höheren Jungvogelanteil. Bitte differenzieren Sie unbedingt auch größere Ansammlungen. Diese Informationen sind notwendig, damit es nicht zu einer Überschätzung des Jungvogelanteils kommt.
Machen Sie Altersangaben auch dann, wenn ein Trupp nur aus Alt- oder Jungvögeln besteht! Mitunter hatten wir den Eindruck, dass vor allem Trupps gemeldet wurden, die beide Altersklassen enthielten.
Die Familiengröße bei Gänsen und Schwänen ist ebenfalls eine interessante Information. Falls Sie diese ermitteln, geben Sie diese bitte im Bemerkungsfeld wie folgt an: Familien: 3x1, 4x2, 1x5 Juv. Bitte melden Sie die Familiengröße nur, wenn Sie sich bei der Bestimmung sicher sind!
Rast- oder Nahrungshabitat
Bei in der Agrarlandschaft rastenden Vögeln (v.a. Gänsen, Schwänen, Kranichen und Limikolen) ist das Rast- oder Nahrungshabitat eine wichtige Zusatzinformation. Falls Sie dieses bestimmen können, tragen Sie es bitte unter den Optionalen Angaben bei „(Rast)Habitat“ ein. Im Gegensatz zu Angaben unter „Bemerkungen“ können diese Angaben dann direkt ausgewertet werden. Bei Gänsen und Schwänen unterscheiden sich z.B. die Jungvogelanteile zwischen verschiedenen Habitaten. Auch deshalb ist die Angabe des Habitats wertvoll und wichtig.
Bitte machen Sie auch möglichst bei „Präzisierung der Beobachtung“ eine Angabe, so dass eindeutig zwischen rastenden und ziehenden / überfliegenden Vögel unterschieden werden kann. Bei ziehenden Vögeln ist auch die Uhrzeit eine wichtige Information. Diese können Sie direkt hinter dem Datum mit Leerzeichen getrennt angeben, z.B. 23.11.2013 09:00
Nicht immer ist die Unterscheidung zwischen „Nahrung suchend“ und „rastend / ruhend“ eindeutig möglich. Im Zweifelsfalle sollten Sie „Nahrung suchend“ eingeben, auch wenn ein Teil des Vogeltrupps zum Beobachtungszeitpunkt ruht. Nicht hilfreich ist es, für einen zusammenhängenden Rasttrupp zwei Datensätze anzulegen, die sich lediglich in der Präzisierung der Verhaltensweise unterscheiden. Gleiches gilt für Anteile eines zusammenhängenden Rasttrupps, die sich über eine Parzellengrenze hinweg bewegen und daher zwei verschiedene Habitate nutzen. Hier sollten Sie das vorrangig genutzte Habitat eingeben. Separate Trupps in größeren Gebieten sollten hingegen möglichst mit exakter Lokalisierung getrennt eingegeben werden.
Schauen Sie bereits täglich in den DDA-Adventskalender 2023? Falls nicht, dann sollten Sie das schnellstens nachholen! Von rätselhaften Vogelaufnahmen über Verbreitungskarten bis hin zu Darstellungen des jahreszeitlichen Auftretens – täglich ist ihr Fachwissen über die Vogelwelt gefragt.
Hinter jedem Türchen unseres Kalenders versteckt sich ein Rätsel, das zu einem Buchstaben für unseren diesjährigen Lösungssatz führt. Können Sie anhand einer ornitho-Verbreitungskarte erkennen, welcher Vogel gesucht ist? Oder erkennen Sie Greifvögel an ihrer Silhouette? Wir sind gespannt! Falls Sie nicht direkt auf die Lösung kommen, stehen zwei Tipps für Sie bereit, die Ihnen bei Bedarf auf die Sprünge helfen. Am Folgetag präsentieren wir jeweils die Lösung des Rätsels vom Vortag (inkl. Lösungsbuchstaben) sowie eine neue Denksportaufgabe.
Wir freuen uns, wenn Sie zahlreich miträtseln und darüber hinaus unserem neuen gemeinsamen Projekt: der Aktualisierung des Atlas deutscher Brutvogelarten - ADEBAR 2 unter die Arme greifen. Denn dieses Jahr gehen alle über den Adventskalender eingesammelten Spenden an die Aktualisierung dieses Standardwerks.
Unter allen richtigen Einsendungen verlost der DDA als Hauptpreis ein Fernglas der Spitzenklasse. Unser Partner Carl Zeiss Sports Optics stellt ein ZEISS Victory SFL 10x40 zur Verfügung. Darüber hinaus verlosen wir 3 Fernglas-Kreuzgurte unseres Partners birdingtours und 10 Jubiläumstassen „10 Jahre ornitho.de“ Alle Einsendungen des korrekten Lösungssatzes erhalten bei Interesse außerdem im Januar 2024 einen Rabatt-Code unseres Partners Orniwelt.
Es wäre toll, wenn der DDA-Adventskalender 2023, die liebevoll erstellten Rätselfragen und unser wichtiges Spendenanliegen auch dieses Jahr ein möglichst großes Publikum erreichen. Deshalb würde es uns sehr freuen, wenn Sie den Kalender an Freundinnen und Freunde, Vogelexpertinnen und Experten weiterempfehlen.
Wir wünschen Ihnen großen Rätselspaß und viel Glück bei der Verlosung!
Das Team des DDA wünscht Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit.
In der November-Ausgabe von DER FALKE blicken wir auf das vogelkundliche Geschehen im Sommer 2023 zurück. Die Temperaturen lagen erneut deutlich über dem vieljährigen Mittelwert. Die Monate Juni und Juli waren sonnig und ausgesprochen warm bis heiß. Im August dann das Kontrastprogramm: Frühherbstliche Bedingungen mit wenig Sonne und viel Regen. Rund 2,1 Millionen zwischen Juni und August bei ornitho.de gemeldete Vogelbeobachtungen bildeten die Grundlage unserer Auswertungen.
Ende Juli wurden Beobachtungen mehrerer junger Kuhreiher am Altmühlsee bekannt. Bereits seit April wurde diese in Europa vor allem von der Iberischen Halbinsel bekannte Art in dem Gebiet beobachtet. Beobachtete Verhaltensweisen, wie Einflüge in eine Graureiher-Kolonie, lassen darauf schließen, dass dort unentdeckt eine Brut stattfand. Wir haben uns das Auftreten von Kuhreihern in Deutschland etwas genauer angeschaut und auch den ersten Brutnachweis für Deutschland genauer eingeordnet.
Einen speziellen Blick haben wir diesmal auch dem Wachtelkönig gewidmet. Das Vorkommen schwankt bei dieser Art abhängig von verschiedenen Faktoren von Jahr zu Jahr stark. War 2023 ein „gutes“ oder „schlechtes“ Jahr? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir uns sowohl die Daten von ornitho.de, als auch vorläufige Ergebnisse aus dem Monitoring seltener Brutvögel angeschaut und die Ergebnisse verglichen.
Auf das raritätenreiche Frühjahr 2023 folgte ein nicht minder bemerkenswerter Sommer, was die Qualität und Quantität von Seltenheiten angeht. Zu den Höhepunkten zählen zweifellos Beobachtungen von Scheckente, Bindenstrandläufer, Wacholderlaubsänger und Wüstengimpel. Diese und zahlreiche weitere Entdeckungen haben wir in unserem Überblick zusammengestellt.
Den Beitrag „Vogelwelt aktuell: Sommer 2021 – Alpenbirkenzeisige auf dem Rückzug (?) und so viele Zwergscharben wie noch nie“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren bisher erschienenen Beiträge mit direktem ornitho-Bezug finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 11/2023 mit vielen weiteren Beiträgen u.a. über die Erfassung des nächtlichen Vogelzugs, Nistplätze in Metallröhren, Vogelzugerfassung im Ballungsraum, Steine in Vogelmägen und das Peenetalmoor erhalten Sie im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder über die Internetseite von „Der Falke“. Die Artikel sind dort auch einzeln als PDF-Download gegen eine geringe Gebühr erhältlich.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
das Team von ornitho.de und ornitho.lu!
eingestellt von Christopher König
Montag, 9. Oktober 2023
avinews
Vogelwelt aktuell: Rückblick auf das Frühjahr 2023
Wir blicken auf ein mildes, aber ungewöhnlich nasses Frühjahr 2023 zurück: Im März fiel so viel Niederschlag wie seit 2001 nicht mehr und der April verlief ebenfalls phasenweise sehr regnerisch. Frühsommerliche Wärme und teils starke Trockenheit brachte anschließend der Mai.
Wir haben uns genauer angeschaut, wie sich diese Verhältnisse auf die Rückkehr der Zugvögel auswirkte. Dabei zeigte sich eine verzögerte Ankunft der normalerweise früh eintreffenden Kurzstreckenzieher, teilweise auch die der zuerst heimkehrenden Langstreckenzieher. Bei den ab Ende März/Anfang April bei uns eintreffenden Langstreckenziehern zeigte sich ein anderes Bild, das mit warmen Südwestwinden in Südwesteuropa in Verbindung gebracht wird. Sie waren teils ausgesprochen früh dran, bevor der kühle, niederschlagsreiche und von Gegenwindlagen geprägte April wieder zu einer Verzögerung im Ablauf führte. Wir haben die Ankunft der Zugvögel 2023 Art für Art mit der Rückkehr in den vergangenen Jahren verglichen.
Das Frühjahr 2023 war hinsichtlich der entdeckten Raritäten herausragend, sodass wir uns diesem Thema ausführlich gewidmet haben. Unter den mehr als 4,2 Millionen von März bis Mai 2023 bei ornitho.de gemeldete Beobachtungen fanden sich u.a. Dünnschnabelmöwe, Blauwangenspint und Provencegrasmücke. Aber auch die Entdeckungen von Weißkopf-Ruderente, Präriemöwe, Kalanderlerche und weiteren großen Seltenheiten werden beschrieben.
Den Beitrag „Vogelwelt aktuell: Frühjahr 2023: Wechselhafter Heimzug und viele Seltenheiten“ in der Zeitschrift „Der Falke“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren Beiträge mit direktem Bezug zu ornitho.de finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 10/2023 mit vielen weiteren Beiträgen, u.a. über die erste Mischbrut zwischen Weiß- und Schwarzstorch, Löffler im Wattenmeer, die Bestandsentwicklung der Turteltaube in Niedersachsen, Zwerggänse, Uferschnepfen in Spanien sowie das bayerische Donauried erhalten Sie im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder über die Internetseite von „Der Falke“. Die Artikel sind dort auch einzeln als PDF-Download gegen eine geringe Gebühr erhältlich.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
das Team von ornitho.de und ornitho.lu
eingestellt von Christopher König
Mittwoch, 27. September 2023
tipnews
Herbstzug und -rast von Kranichen und anderen Zugvögeln – bitte beachten!
Zu Zehntausenden sammeln sich derzeit die Kraniche in den Rastgebieten im Norden und Osten Deutschlands und treten bald ihren Zug in die Überwinterungsgebiete in Südwesteuropa an. Vor allem im Westen Deutschlands und in Luxemburg werden dann wieder die weithin hörbaren Rufe und beeindruckenden Zugformationen zu sehen sein. Viele Tausend Zug- und Rastbeobachtungen werden in dieser Zeit über ornitho.de und ornitho.lu gemeldet. Damit die gesammelten Daten später detailliert ausgewertet und für Naturschutzfragen eingesetzt werden können, bitten wir Sie um Folgendes:
Melden Sie bitte möglichst jeden Zug- oder Rasttrupp separat.
Geben Sie zu Ihren Zugbeobachtungen bitte immer eine Uhrzeit an. Diese können Sie auf ornitho direkt hinter dem Datum von Hand eingeben, z.B. 27.09.2023 09:18. In der App NaturaList wird die Uhrzeit automatisch angefügt.
Falls Sie an Massenzugtagen für mehrere Stunden an einem Ort stehen und den Zug verfolgen, geben Sie neben der Gesamtsumme und der Anzahl an Trupps bitte den Erfassungszeitraum sowie für die Interpretation der Daten wichtige Informationen (z.B. Sichtweite) unter „Bemerkungen“ an.
Bitte geben Sie bei Zugbeobachtungen immer eine Zugrichtung an. Diese können Sie auf ornitho im Feld „Präzisierung der Beobachtung“ auswählen. In NaturaList können Sie diese Information in der Android-Version unter „weitere Details“ ergänzen. Vielen Dank! Entsprechende Angaben im Bemerkungsfeld lassen sich nicht auswerten.
Geben Sie Trupps rastender oder Nahrung suchender Kraniche bitte punktgenau ein. Geben Sie in ornitho unter „Präzisierung der Beobachtung“ dabei bitte „rastend/ruhend“ oder „Nahrung suchend“ an, und vermerken Sie – sofern zutreffend und erkennbar – auch das (Rast)Habitat.
In NaturaList können Sie diese Information ebenfalls unter „weitere Details“ ergänzen.
Alt- und Jungvögel lassen sich bei Kranichen sehr einfach unterscheiden. Falls Sie also etwas mehr Zeit haben, zählen Sie Alt- und Jungvögel getrennt aus und tragen die Informationen in den dafür vorgesehenen Feldern ein (bitte nicht im Bemerkungsfeld). Falls Sie nur einen Teil eines großen Trupps ausgezählt haben, geben Sie bitte die Gesamtanzahl und in den Detailangaben nur die Anzahl differenzierter Individuen an.
Falls Sie Kraniche abends oder morgens am Schlafplatz gezählt haben, geben Sie in ornitho ebenfalls die Uhrzeit sowie unter „Präzisierung der Beobachtung“ bitte „Schlaf-/Sammelplatz“ an. In NaturaList können Sie diese Information ebenfalls unter „weitere Details“ ergänzen.
Diese Hinweise bezüglich der Rast gelten insbesondere auch für Gänse und Schwäne sowie weitere auf Feldern rastende / Nahrung suchende Vogelarten (z.B. Kiebitz, Goldregenpfeifer).
Mehrwert von Detailangaben
Durch die Ergänzung von Detailangaben kann der Wert der gemeldeten Beobachtungen noch weiter erhöht werden. In einem Beitrag in der Dezember-Ausgabe 2021 von "Der Falke" sind wir allgemein auf den Wert von Zusatzangaben bei Vogelbeobachtungen eingegangen. Der Beitrag finden Sie hier als PDF.
Bewährte Zusammenarbeit mit der AG Kranichschutz Deutschland
Die AG Kranichschutz Deutschland und der DDA arbeiten im Bereich der Datensammlung bei Kranichen eng zusammen. Die über ornitho gesammelten Informationen zum Brut-, Rast- und Zuggeschehen stehen der AG Kranichschutz für detaillierte Auswertungen zur Verfügung, die u.a. für den jährlichen Bericht "Das Kranichjahr" erstellt werden. Bitte geben Sie Ihre Beobachtungen deshalb nicht zusätzlich unter www.kraniche.de ein!
Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen, dass Sie das faszinierende Schauspiel des herbstlichen Kranichzugs ebenfalls bestaunen können!
Foto: M. Putze
eingestellt von Christopher König
Donnerstag, 21. September 2023
avinews
Augen und Ohren auf: Gelbbrauen-Laubsänger sind wieder unterwegs!
Gelbbrauen-Laubsänger stammen aus den Wäldern der Taiga zwischen Ochotskischem Meer und Ural. Die Art ist im Herbst seit etwa 30 Jahren ein jährlicher Gast in Europa, obwohl die Hauptüberwinterungsgebiete eigentlich in den Subtropen und Tropen Asiens liegen. Die Gründe für das alljährliche Auftreten von Hunderten von Gelbbrauen-Laubsängern in Europa sind noch nicht endgültig geklärt. Als mögliche Ursache wird unter anderem eine genetisch fixierte, anhaltende Missorientierung der Vögel genannt. Die Zusammenarbeit von Beringern, Vogelkundlern und Wissenschaftlern ist gefragt, um mithilfe genauer Altersbestimmung gefangener Gelbbrauen-Laubsänger, dem Einsatz von Geolokatoren oder der Durchführung von Isotopenanalysen mehr über die Herkunft und den Verbleib dieser Vögel zu erfahren.
Auf ihrem Weg quer durch Europa fliegen alljährlich auch viele Gelbbrauen-Laubsänger über Deutschland. Die meisten Feststellungen gelingen zwischen Mitte September und Mitte Oktober, meist in den Küstenregionen. In diesem Jahr wurden die ersten am 14. September von Helgoland gemeldet. Das Maximum wird in der Regel Anfang Oktober erreicht. Wo aktuell bereits Gelbbrauen-Laubsänger entdeckt wurden, zeigt diese aktuelle ornitho-Karte: https://www.ornitho.de/index.php?m_id=30394
Gelbbrauen-Laubsänger können auf dem Durchzug eigentlich überall auftauchen, an Gewässern, am Waldrand, in Stadtparks oder sogar im eigenen Garten. Man sollte sich vor allem mit dem charakteristischen und häufig vorgetragenen Ruf vertraut machen (www.xeno-canto.org/species/Phylloscopus-inornatus), über den die Vögel oftmals erst auf sich aufmerksam machen. Vom Aussehen her ähneln die kleinen Laubsänger Goldhähnchen, unterscheiden sich farblich aber unter anderem durch den namensgebenden gelben Überaugenstreif.
Viel Erfolg bei der Suche nach den sibirischen Gelbbrauen-Laubsängern wünscht