Das Monitoring rastender Wasservögel in Deutschland
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Zähltermine
Wasservogelzählung
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Hintergrund, Ziele und Methoden
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Mitmachen!
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Dateneingabe in ornitho.de / NaturaList
Rastende Gänse und Schwäne
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Hintergrund, Ziele und Methoden
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Mitmachen!
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Dateneingabe in ornitho.de / NaturaList
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Erfassung von Jungvogelanteilen
Kranich-Schlafplatzzählung
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Anleitungen, Hinweise, Tipps
Technische Hinweise
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Projekt ''NocMig''
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Bestimmungshinweise
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Lautäußerungen Spechte
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Donnerstag, 29. Juni 2023
avinews
Mitmachen bei der Sommer-Gänsezählung in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen/Bremen 2023!
Wie in den vorigen Jahren findet im Juli 2023 in NRW und Niedersachsen/Bremen die landesweite Sommer-Gänsezählung statt. In NRW geht diese Zählung bereits zum 13. Mal an den Start, in Niedersachsen/Bremen ist es die 6. Zählung dieser Art. Ziel ist es, landesweite Angaben zu Bestandsgrößen und zur Verbreitung der Gänse im Sommer zu bekommen sowie in möglichst vielen Gebieten den Bruterfolg zu ermitteln. In Niedersachsen wird die Erfassung von der Staatlichen Vogelschutzwarte und der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung (NOV) koordiniert, in NRW von der AG Gänse der Nordrhein-Westfälischen Ornithologen-Gesellschaft (NWO). Erfasst werden alle Gänse, Halbgänse sowie alle anwesenden Schwanenarten.
Termine
NRW: 8./9. Juli
Niedersachsen/Bremen: 15./16. Juli
Die Termine weichen voneinander ab, da die Zählung in NRW seit jeher am Wochenende vor dem Jagdbeginn auf einige Gänsearten stattfindet (am 15.7.), während sich in Niedersachsen/Bremen der Zähltermin an der Tide im Wattenmeer orientiert. Wer am Wochenende keine Zeit hat: Zählungen von Freitag bis Montag werden in die Auswertungen einbezogen.
Erfassungsmethode
Bei der Sommer-Gänsezählung wird das Standard-Artenspektrum der "Gänse- und Schwanenzählung" erfasst, d.h. alle Gänse und Halbgänse (Nilgans, Rostgans, Brandgans) sowie Schwäne (überwiegend Höckerschwan, vereinzelt auch eine der anderen Arten). Die Zählungen sollten zwischen 9 und 18 Uhr durchgeführt werden, da sich zumindest Gänse um diese Tageszeit überwiegend an Gewässern konzentrieren und sich dort leichter zählen lassen. Schwäne werden einfach während der Gänsezählung miterfasst. Bitte melden Sie unbedingt auch NULLZÄHLUNGEN (Hinweise s.u.)!
Wichtig bei der Unterscheidung der Altersklassen: Alt- und Jungvögel (eventuell Pulli) sollen individuell ausgezählt werden, s. unten. Für weitere Einzelheiten ist ein Leitfaden verfügbar auf den Projektseiten des NLWKN und der NWOsowie eine Bestimmungshilfe von Jung- und Altvögeln beim DDA. Letztere zeigt anhand von Fotos auf welche Merkmale man bei der Bestimmung achten sollte, was zu dieser Jahreszeit noch gut machbar ist.
Übermittlung der Daten
Teilnehmer an der WVZ/WWZ bzw. Gänsezählung benutzen bitte – sofern für Ihr Zählgebiet verfügbar – die Module in NaturaList oder ornitho.de zur Eingabe: „Wasservogelzählung“ bezw. „Rastende Gänse und Schwäne (Feldzählung)“. Beachten Sie allerdings, dass bei einer WVZ dann auch tatsächlich alle Wasservogelarten erfasst werden sollen!
Außerhalb der Zählgebietskulisse (oder wenn ihr Zählgebiet noch nicht in ornitho.de enthalten ist) melden Sie Ihre Zählergebnisse bitte „ganz normal“ als Einzelbeobachtungen über NaturaList oder ornitho.de. Bei Nullzählungen tragen Sie einfach Graugans mit Bestand = 0 ein. Damit wird bei der Auswertung klar, dass ein Gebiet aufgesucht aber keine relevanten Arten angetroffen wurden.
Wichtig: Bei der Eingabe über NaturaList, das Erfassungsprojekt bitte über den Button „Erf.projekt“ (in älteren Versionen „Studie Code“) zuordnen; in der Eingabemaske in ornitho.de unter „Weitere Informationen“ über den Projekt-Code „SoGaNRW/NI“. Mit der Projektkennung lassen sich die Daten bei der Auswertung einfacher zuordnen.
Bei der Zählung sollen so gut es geht die Altersklassen getrennt erfasst werden, also adulte Tiere, K1 für flügge Jungvögel und Pulli für nicht-flügge Jungvögel. Es ist kein Problem, wenn das nur bei einem Teil des Trupps klappt! Wichtig ist, dass alle Altersklassen, die festgestellt wurden, eingetragen werden. Beispiel: Unter 100 Graugänsen wurden 20 flügge Jungvögel und 40 Altvögel differenziert. Sie geben dann als Gesamtzahl 100 und unter den Detailangaben 40x adult und 20x 1. KJ / diesjährig an.
Natürlich ist auch der Meldeweg über einen Zählbogen möglich (s. dazu die oben erwähnten Projektseiten).
Mitmachen?
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat und in den letzten Jahren noch nicht an der Zählung teilgenommen hat, möge sich in NRW bitte vorab bei Kees Koffijberg von der NWO (kees.koffijberg@t-online.de) melden, sodass Doppelerfassungen möglichst vermieden werden. Für Niedersachsen ist der Ansprechpartner Dr. Markus Nipkow von der Staatlichen Vogelschutzwarte (markus.nipkow@nlwkn.niedersachsen.de).
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Kees Koffijberg, Markus Nipkow und das Team von ornitho.de
Foto: Kees Koffijberg
eingestellt von Nikolas Prior
Mittwoch, 21. Juni 2023
avinews
Vogelwelt aktuell: Rückblick auf den Winter 2022/23
In der Juni-Ausgabe von DER FALKE blicken wir auf das vogelkundliche Geschehen im Winter 2022/23 zurück. Das Wetter war in den Monaten Dezember bis Februar erneut sehr mild und der vergangene Winter reiht sich als bereits zwölfter zu warmer Winter in Folge ein. Rund 1,9 Millionen in diesen Monaten bei ornitho.de gemeldete Vogelbeobachtungen bildeten die Grundlage unserer Auswertungen.
Wir haben uns angeschaut, inwiefern sich die milden Bedingungen auf die Überwinterung von Mönchsgrasmücken ausgewirkt haben könnten und haben dafür die Präsenz der Art auf den vollständigen Beobachtungslisten der vergangenen Jahre herangezogen. Auch auf das Geschlechterverhältnis haben wir einen genaueren Blick geworfen.
Rund um das Wochenende 17./18. Dezember 2022 fand die europaweite Erfassung des Jungvogelanteils beim Zwergschwan statt. In Deutschland konnte dabei der höchste Jungvogelanteil seit dem Start der Zählung 2013 ermittelt werden. Die Freude über den hohen Jungvogelanteil wird jedoch durch den niedrigen Rastbestand zum Zähltermin geschmälert, der sich vermutlich durch einen Wintereinbruch zum Zähltermin und einen damit verbundenen Abzug der Schwäne nach Westen erklären lässt.
Von der Trauerente werden auf der Nordsee im Winterhalbjahr vor allem in den küstennahen Bereichen Schleswig-Holsteins, Niedersachsens und Hamburgs große Ansammlungen festgestellt. Im Winter 2022/23 kam es mit bis zu 100.000 Trauerenten zu einem Massenvorkommen in der Außenelbe – einem Bereich, in dem bislang stets nur maximal wenige Tausend Individuen festgestellt worden waren. Wir haben die Entwicklung des Auftretens entlang der Schifffahrtslinie Cuxhaven-Helgoland zeitlich beschrieben und das massenhafte Auftreten eingeordnet.
Weniger umfangreich als im Herbst fällt der Rückblick auf die im Winter 2022/23 entdeckten Seltenheiten aus. Dennoch sind mit gleich zwei Kamtschatkasamtenten, Kleinem Gelbschenkel, Ringschnabelmöwe und Rostflügeldrossel einige bemerkenswerte Entdeckungen dabei.
Den Beitrag „Vogelwelt aktuell: Winter 2022/2023 – Mönchsgrasmücken, viele junge Zwergschwäne und massenhaft Trauerenten“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren bisher erschienenen Beiträge mit direktem ornitho-Bezug finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 06/2023 mit vielen weiteren Beiträgen u.a. über Rotkehlchen, Vogelkrankheiten, kuriose Nester und Neststandorte, die Ziltendorfer Niederung, Seidensänger, Kakadus in Australien sowie das Zugverhalten von Fischadlern können Sie über die Internetseite von Der Falke beziehen. Der Falke finden Sie auch im gutsortierten Zeitschriften-Handel.
Viel Spaß beim Lesen wünscht das Team von ornitho.de und ornitho.lu!
eingestellt von Christopher König
Sonntag, 18. Juni 2023
tipnews
Neuer Layer mit aktualisierter Topographischer Karte
Es gibt in ornitho.de einen neuen Layer "Top. Karte Deutschland 2020". Dieser ist auch in NaturaList verfügbar und kann darin auch als Offline-Karte genutzt werden.
Der neue Layer ergänzt die bestehenden Layer und ist auch ergänzend zum bisherigen Layer "Top. Karte Deutschland" gedacht. Diesen haben wir in "Top. Karte Deutschland 2010" umbenannt, damit a) für die seinerzeit auf dieser Basis eingegebenen Daten weiterhin die entsprechende Kartengrundlage verfügbar ist und b) der Layer für die Eingabe älterer Daten weiterhin zur Verfügung steht.
Benannt sind die Layer nach den Jahren, in denen wir die Daten vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) zur Verfügung gestellt bekommen haben. Ein genauer Stand lässt sich nicht angeben, da die Kartenblätter deutschlandweit zu unterschiedlichen Zeitpunkten aktualisiert wurden.
Der Stil der neuen Topographischen Karte unterscheidet sich etwas von der alten und ist sicherlich an der einen oder anderen Stelle etwas gewöhnungsbedürftig. Die Kartengrundlage ist jedoch deutlich aktueller (gerade in den Bergbaufolgelandschaften) und es gibt eine Zoom-Stufe mehr ggü. der alten Topographischen Karte. Die zusätzliche Zoom-Stufe ist zwar nur optisch (d.h. nicht mehr Details, nur Vergrößerung), das bringt jedoch gerade beim Eintragen im Gelände einen merklichen Vorteil. Gegenüber dem Layer "TopPlusOpen" sind in den Layern der Topographischen Karten die Höhenlinien eingetragen. Die beiden Layer ergänzen sich somit sehr gut, gerade im Siedlungsbereich durch die Anzeige von Hausnummern in der höchsten Zoom-Stufe.
Hinweis: In Kürze werden wir alle Nutzer:innen, die "Top. Karte Deutschland" voreingestellt hatten, auf den neuen Layer umstellen. Eine Umstellung zurück auf "Top. Karte Deutschland 2010" ist jederzeit über die Persönlichen Einstellungen möglich.
Unser Dank gilt dem BfN, das die Ergänzung des neuen Layers mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen eines FuE-Vorhabens an den DDA unterstützt hat.
eingestellt von Johannes Wahl
Montag, 5. Juni 2023
avinews
Beobachtungstipp: Mauserzeit der Graugänse hat begonnen!
Falls Sie in den kommenden Tagen und Wochen größere, oft dicht gedrängte Ansammlungen von adulten Graugänsen mit einem auffälligen weißen "Heck" sehen (s. Foto): Es handelt sich um Graugänse in der Schwingenmauser. Die Informationen über die Mausergebiete und den Bestand mausernder Wasservögel sind in weiten Teilen Deutschlands noch lückenhaft. Wir würden uns deshalb sehr freuen, wenn Sie alle diesbezüglichen Beobachtungen melden und vielleicht sogar ihre Exkursionsziele entsprechend wählen würden. Bitte versehen Sie die Meldungen mit der Zusatzangabe "Mauserplatz" unter "Weitere Details" in NaturaList bzw. unter "Präzisierung der Beobachtung" auf ornitho.de. Und versuchen Sie mindestens eine Schätzung der Anzahl anwesender Vögel. Detailliertere Hinweise zur Meldung von Mauseransammlungen finden Sie am Ende der Nachricht.
Die Graugans beginnt als erste Wasservogelarten mit der Großgefiedermauser. Bereits Mitte Mai können erste flugunfähige Tiere beobachtet werden, um den Monatswechsel Mai/Juni haben die meisten Vögel mit der Schwingenmauser begonnen und in der ersten Juni-Hälfte sind nahezu alle Graugänse flugunfähig. In den kommenden 2-3 Wochen ist somit der optimale Zeitpunkt, an geeigneten Gewässern mausernde Graugänse zu erfassen.
Nach den Graugänsen folgen ab Mitte Juni Kanadagans, Stock- und Knäkente bei der Schwingenmauser, ab Juli dann die Höckerschwäne, die übrigen Tauch- und Gründelenten sowie die Lappentaucher.
Schwingenmauser bei Wasservögeln - eine besonders sensible Phase im Jahresverlauf
Wasservögel erneuern wie die meisten Vogelarten alljährlich ihre Schwungfedern. Während die meisten anderen Arten dabei stets flugfähig bleiben, werfen Schwäne, Gänse, Enten, Taucher und Rallen alle Hand- und Armschwingen simultan ab. Für drei bis fünf Wochen sind sie flugunfähig, bis die neuen Schwingen nachgewachsen sind. Deshalb sind sie in dieser Zeit sehr scheu und auf nahrungsreiche, störungsarme Gewässer angewiesen. Viele Individuen suchen alljährlich dieselben Gewässer auf, deren Einzugsgebiete mehr als tausend Kilometer umfassen können. Den Mausergebieten kommt aus Naturschutzsicht auch deshalb eine besondere Bedeutung zu, weil die Mauser der meisten Wasservogelarten im Anschluss an die Brutzeit im Hoch- und Spätsommer stattfindet und damit in die Zeit des höchsten Freizeitdrucks fällt. Mausergebiete benötigen einen besonders strengen Schutz, da sie von überlebenswichtiger Bedeutung im Jahreszyklus von Wasservögeln sind. Zu den international herausragenden Mausergebieten in Deutschland zählen die schleswig-holsteinische Westküste (Graugans, Brandgans, Eider- und Trauerente), die ostholsteinische Seenplatte (Graugans, Schnatter-, Tafel-, Reiher- und Schellente), die Pommersche Bucht in der Ostsee (Trauerente) sowie der Ismaninger Speichersee mit Fischteichen bei München (Schnatter-, Tafel-, Reiher- und Kolbenente).
Bereits in den vergangenen Jahren hatten wir dazu aufgerufen, gezielt auf Mausertrupps zu achten und diese über ornitho.de zu melden. Die systematische Sammlung der Informationen brachte bereits wichtige neue Erkenntnisse und verdeutlichte die wachsende Bedeutung von ornitho.de als ergänzende Informationsquelle für das bundesweite Vogelmonitoring und naturschutzfachliche Fragestellungen.
Wir wünschen viele spannende Entdeckungen!
Tipps zur Erfassung mausernder Graugänse
Auffälliges Kennzeichnen mausernder Graugänse ist ihr weißes „Heck“, da die weißen Oberschwanzdecken nicht durch die Handschwingen verdeckt sind. Die Mausergruppen fallen zudem dadurch auf, dass sie dicht gedrängt schwimmen und sich meist in Ufernähe aufhalten (s. Foto).
Die Mausergewässer weisen fast immer Inseln auf, die tagsüber Deckung bieten. Schwungfedern am Ufer sowie von der Wasserseite aus abgefressenes Jungschilf sind deutliche Hinweise auf mausernde Graugänse.
Die beste Erfassungszeit ist abends ab 30 min. vor Sonnenuntergang, da die Gänse in vielen Gebieten oft erst dann ans Ufer kommen, um dort zu fressen.
Übrigens: Familien halten sich meist abseits der in der Regel aus Nichtbrütern oder erfolglosen Brutvögeln bestehenden Mausergruppen auf. Erfolgreiche Altvögel mausern während der Jungenaufzucht das Großgefieder.
Eintragung von mausernden Wasservögeln in ornitho:
Bitte beachten Sie bei der Meldung in ornitho.de Folgendes:
Kennzeichnen Sie Beobachtungen Schwingen mausernder Wasservögel unter „Präzisierung der Beobachtung“ bzw. in NaturaList unter "Weitere Details" durch Auswahl derKategorie „Mauserplatz“. Die entsprechenden Daten können dann für Auswertungen sehr einfach selektiert werden. Bitte tragen Sie aber „Mauserplatz“ nur dann ein, wenn Sie entsprechende Merkmale erkannt haben (z.B. durch Flügel schlagende Ind.). Große Ansammlungen zur Mauserzeit einer Art reichen als Nachweis noch nicht aus.
In der Regel lässt sich nicht ermitteln, wie viele Individuen einer Ansammlung mausern. Tragen Sie deshalb bitte immer die gezählte Gesamtsumme ein und machen ggf. entsprechende Bemerkungen.
Familien, die sich oft getrennt von den Mausergruppen aufhalten (z.B. bei Gänsen), tragen Sie bitte separat ein und versehen diese mit speziellen Hinweisen und Brutzeitcodes. Das erleichtert die Auswertung.
Für die Interpretation ist es sehr hilfreich, wenn Sie zusätzlich Hinweise im Bemerkungsfeld geben, z.B. zum Verhalten, zum Anteil in Schwingenmauser befindlicher Vögel etc.
Falls Sie die Befürchtung haben, dass der Mauserplatz durch Ihre Meldung gestört werden könnte, schützen Sie diese. Die Meldung kann dann nur von ArtspezialistInnen und RegionalkoordinatorInnen eingesehen werden.
Foto: T. Heinicke
eingestellt von Johannes Wahl
Dienstag, 9. Mai 2023
avinews
Rückblick auf das Birdrace 2023
Von Alexandersittich bis Zwergtaucher wurden am vergangenen Samstag beim bundesweiten Birdrace wieder mehr als 300 Vogelarten festgestellt. Petrus meinte es nicht in allen Regionen gut mit den Teams, sodass mancherorts eisige Temperaturen oder Dauerregen die Teams vor harte Herausforderungen stellte. Knapp 2500 Personen schwärmten in über 800 Teams in die Natur aus und versuchten, innerhalb von 24 Stunden möglichst viele Vogelarten zu finden. Wieder einmal verzichtete dabei etwa die Hälfte der Leute auf die Nutzung eines Autos und bewegte sich per Fahrrad, zu Fuß oder mit Bus und Bahn fort. Wir freuen uns darauf, diesen Wert in den nächsten Jahren noch zu steigern. Mit über 37% war der Frauenanteil in dieser einstigen Männerdomäne erfreulich hoch. Das Durchschnittsalter lag bei 34 Jahren.
Auf vielfachen Wunsch konnte diesmal vorab gewählt werden, nach welchen Regeln das Birdrace bestritten wird. Entweder „klassisch“ gemeinsam als Team zusammen in einem Kreis oder „flexibel“ mit Aufteilung des Teams, ggf. auch über verschiedene Kreise und Bundesländer. 31% der Teams entschieden sich für die vor Corona übliche klassische Variante.
Bundesweit die meisten verschiedenen Vogelarten wurden mit 260 in Bayern gefunden. Unter den Kreisen können genau wie im letzten Jahr hingegen Nordfriesland und Vorpommern-Greifswald mit diesmal jeweils 198 Arten die höchste Anzahl vorweisen. Besonders erfreulich ist auch wieder das Spendenergebnis. Nach aktuellem Stand wurden beim Birdrace 2023 über 52.000 Euro zugunsten von ornitho.de zusammengetragen. Wie immer gilt allen Beteiligten dafür ein riesen Dankeschön!
Wir freuen uns schon jetzt auf die 21. Ausgabe dieser avifaunistischen Aktion und freuen uns auf ein Wiedersehen am 4. Mai 2024.
Das Birdrace-Team des DDA
Foto: Team "AHardDaysBird"
eingestellt von Christopher König
Freitag, 5. Mai 2023
avinews
Birdrace am 6. Mai 2023 – Jetzt noch schnell anmelden!
Das Birdrace lockt morgen bundesweit wieder hunderte Teams in die Natur, die sich einen ganzen Tag lang mit der heimischen Vogelwelt beschäftigen werden. Es gilt innerhalb von 24 Stunden so viele Vogelarten wie möglich zu finden. Dabei lernt man die eigene Umgebung einmal mit ganz anderen Augen kennen. Wer noch nie dabei war, findet die wichtigsten Informationen kompakt zusammengefasst in diesem Video.
In den meisten Regionen Deutschlands dürften die Bedingungen morgen ganz gut werden. Oft bleibt es trocken oder der Regen fällt nur schauerartig – was vielleicht die eine oder andere Zugvogelart zur Rast zwingt und sich sogar positiv auf die Artenlisten auswirken könnte. Die Temperaturen sollen im Südwesten auf bis zu 24 Grad klettern und meist weht lediglich ein schwacher Wind. Eigentlich ideale Bedingungen, um sich aufs Rad zu schwingen und nach Vögeln zu suchen!
Vogel des Jahres 2023: Das Braunkehlchen – Bitte Beobachtungen melden!
Das Braunkehlchen ist in Deutschland stark gefährdet und in manchen Gebieten sogar vom Aussterben bedroht. In der jüngeren Zeit hat der Bestand gebietsweise sehr stark abgenommen, umso erfreulicher ist nun die große Aufmerksam durch die Ernennung zum Vogel des Jahres 2023.
Wie auch bei anderen Wiesenvogelarten stellt die Nutzung der Grünlandflächen zur Brutzeit ein großes Problem dar, was zum Verlust von Gelegen oder nicht flügger Jungvögel führen kann. Um das Braunkehlchen zu schützen, ist es daher wichtig, die Vorkommen festzustellen und zu melden. Gemeinsam mit der International Whinchat Working Group (IWWG) wollen wir nicht nur die Schutzbemühungen vor Ort unterstützen, sondern auch den Kenntnisstand zum aktuellen Zustand des Bestands in Deutschland verbessern.
Das Braunkehlchen brütet hauptsächlich in extensiv genutztem, strukturreichem Grünland und in Brachen. Es kann aber auch in offenen Mooren, Ackerbrachen und jungen Aufforstungsflächen vorkommen. Ein intensiver Blick in solche Gebiete kann sich lohnen. Wir bitten deshalb alle Beobachterinnen und Beobachter, jeden Braunkehlchen-Nachweis bei ornitho zu melden! Jedes Vorkommen zählt. Bitte machen Sie auch Angaben zum Bruterfolg, indem Sie besetzte Reviere ab Mitte Juni bis Mitte Juli nochmals kontrollieren, um flügge Jungvögel festzustellen.
Die anfängliche Befürchtung, die Braunkehlchen würden in diesem Jahr verspätet eintreffen, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt und inzwischen ist der Vogel des Jahres wieder vielerorts vertreten. Auf der Startseite von ornitho finden Sie eine Karte mit den Nachweisen des Braunkehlchens im Jahr 2023. So können Sie tagesaktuell neben Ihren eigenen Beobachtungen auch die aller anderen einsehen und so mitverfolgen, wie sich nach und nach ein immer vollständigeres Bild ergibt.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Ihr ornitho-Team
Braunkehlchen-Foto: M. Jordan
eingestellt von Christopher König
Dienstag, 11. April 2023
avinews
Jeder Vogel zählt! Birdrace 2023 am 06. Mai – Anmeldung jetzt möglich!
Weihnachten, Ostern, Hochzeitstag – im Leben gibt es viele besondere Feiertage. Für Vogelbegeisterte gehört dazu selbstverständlich auch das Birdrace 😉 ... 24 Stunden voller Aufmerksamkeit lauschen, spähen und alle registrierten Arten notieren. Was gibt es Schöneres, als einen gesamten Tag mit Freunden in der Natur unterwegs zu sein und die Aufmerksamkeit ganz der Vogelwelt zu widmen? Dieses Jahr findet unsere avifaunistische Aktion am 6. Mai statt. Ab heute ist es möglich, sich unter https://birdrace.dda-web.de anzumelden .
Gehört? Gesehen? Gezählt!
Kerngedanke des Birdrace ist es, möglichst viele Vogelarten an einem Tag zu entdecken und damit die Vogelwelt in der eigenen Umgebung kennenzulernen. Innerhalb von 24 Stunden versuchen in einem vorher abgesteckten Areal (Landkreis, kreisfreie Stadt etc.) am ersten Samstag im Mai hunderte von Teams deutschlandweit von der Amsel bis zum Zwergtaucher keine Vogelart zu verpassen. Gezählt werden dürfen innerhalb Deutschlands alle frei fliegenden Arten, die gesehen oder gehört werden. Es versteht sich von selbst, dass ein fairer Wettbewerb und ein achtsamer Umgang mit der Natur und den schon brütenden Vögeln unabdingbare Startvoraussetzung sind.
Vogelschutz im Fokus
Mit dem seit 20 Jahren stattfindenden Wettstreit der Vogelbeobachter*innen möchten wir auf die bedrohte Vielfalt der heimischen Vogelwelt aufmerksam machen. Denn die Fakten sprechen für sich: Momentan landen 43% der heimischen Brutvögel auf der Roten Liste, 13% der Arten sind vom Aussterben bedroht – jede 2. Art ist im Bestand gefährdet. In verschiedenen Zeitungsberichten, Zeitschriftenartikeln und TV-Beiträgen wird dieses Thema durch das Birdrace Jahr für Jahr in die Öffentlichkeit getragen. Der Spaß an der Vogelbeobachtung wird außerdem mit dem Aufruf, Spenden für ein festgelegtes Projekt zu sammeln, kombiniert. Dieses Jahr gehen die Spenden erneut an den Unterhalt und die Weiterentwicklung des Portals www.ornitho.de. Wer möchte, kann das Birdrace also wie einen „Spendenlauf“ angehen und vorher festlegen, dass Unternehmen, Freunde oder Familienmitglieder einen bestimmten Betrag pro Art spenden.
Teams und Wertungen
Die Regeln und Wertungen beim Birdrace mussten während der Corona-Pandemie angepasst werden. Nicht immer und überall war es möglich, das Birdrace wie gewohnt gemeinsam zu erleben. Inzwischen ist dies wieder uneingeschränkt möglich, sodass wir in diesem Jahr einen Schritt „back to the roots“ gehen, dabei die neuen Möglichkeiten jedoch nicht außer Acht lassen. So kann man sich nun entscheiden, auf welche Art und Weise man an den Start gehen möchte.
Variante 1, das „klassische Birdrace“: Hier besteht ein Team aus 2-5 Personen, die gemeinsam unterwegs sind und sich nicht räumlich aufteilen. Das Team beschränkt sich auf einen Kreis und es werden nur Arten gezählt, die von mindestens 2 Teammitgliedern gesehen oder gehört wurden.
Variante 2, das „flexible Birdrace“: Hier erfolgt die Teilnahme allein oder als Team mit bis zu vier weiteren Personen, die aber nicht zusammen unterwegs sein müssen und sich aufteilen können. Mitglieder eines Teams können auch in unterschiedlichen Kreisen (oder sogar Bundesländern) unterwegs sein, jede einzelne Person sollte sich aber aufgrund der Vergleichbarkeit der Ergebnisse dennoch auf einen Kreis beschränken. Die je Teammitglied entdeckten Arten werden automatisch zu einer Team-Artenliste aggregiert.
Unabhängig davon, welche Variante gewählt wird, sammeln alle Teilnehmenden die entdeckten Arten für die Einzelwertung. Einen Preis gibt es für die höchste Artenzahl nicht, die zahlreichen Sachpreise werden unter allen Teilnehmenden verlost. Dazu gibt es Sonderwertungen, um regionale Standortfaktoren auszugleichen oder nachhaltiges „Birdracen“ zu belohnen. Zum Beispiel gibt es die Kategorie „Singvögel“, damit binnenländischen Teams eine gleichwertige Chance auf einen Titel ermöglicht wird. Eine weitere Extra-Wertung gibt es für Teilnehmer*innen, die ausschließlich umweltfreundlich unterwegs sind, also ohne Auto antreten. Muskelkraft plus ÖPNV sollte ohnehin der Standard sein. Falls nicht auf das Auto verzichtet werden kann, sollte zumindest von einer längeren Anreise ins Gebiet abgesehen und die zurückgelegte Strecke möglichst kurz gehalten werden. Besonders hervorzuheben ist die Kreiswertung. Dank ihr kann nachvollzogen werden, welcher Landkreis in der Gesamtwertung im Kreisranking bundesweit vorne liegt. Spätestens hier kann dann schonungslos verglichen werden, welche Birderinnen und Birder bei gleichen geografischen Voraussetzungen die schärfsten Augen und Ohren hatten.
Von der Übernachtung im Wald bis zur entspannten Radtour
Wie ein erfolgreicher Birdrace-Tag aussieht, kann jedes Team selbst definieren: Einige der Teilnehmenden beginnen tatsächlich bereits in der Nacht und legen das Fernglas erst ab, nachdem die Sonne bereits lange untergegangen ist. Andere machen mit den Kindern oder Enkelkindern einen langen Waldspaziergang. Das Birdrace lebt von der bunten Vielfalt an Teams und Gestaltungsmöglichkeiten und dem gemeinsamen Erlebnis einen Tag in die Vogelwelt abzutauchen. Da sind sich, angefangen bei den Profis, die morgens um 4 schon im Wald die ersten Arten abhaken, der Radtour mit Kind und Kegel, bis zu der gemütlichen Kaffeetafel, bei der die Augen und Ohren jeden Gartenvogel registrieren, alle teilnehmenden Teams einig. Wichtig ist, das Birdrace ist zwar offiziell ein Wettstreit, ein origineller Team-Name, kreative Fotoshootings und entspannte Kaffeepausen gehören aber ebenso dazu wie der „sportliche“ Ehrgeiz.
Gewinne, Gewinne, Gewinne!
Wer am Birdrace teilnimmt, hat eh schon gewonnen, aber dank der Großzügigkeit von Carl Zeiss Sports Optics, des AULA-Verlags, von Orniwelt, birdingtours, Lucky Looker, Klimawiese, des Storchenhofs Loburg, Bresser, dem Magazin VÖGEL, Schwegler, Erdenfreund, dem Verlagshaus Gräfe und Unzer, dem BLV-Verlag, der DO-G, EuroNatur und Berlebach können wir auch in diesem Jahr wieder viele attraktive Preise verlosen – besonders unter den Teilnehmenden, die sich beim Einwerben von Spenden engagieren und/oder auf die Nutzung eines Autos verzichten.
Birdrace – Wie geht das eigentlich?
Wer mit dem Gedanken spielt, selbst einmal beim Birdrace dabei zu sein, aber noch nicht so recht weiß, wie man so einen Tag plant und durchführt, für die oder den könnte der Artikel „Birdrace – Wie geht das eigentlicht?“ interessant sein. Ein PDF dieses Beitrags kann kostenlos heruntergeladen werden.
Die Anmeldung für das Birdrace ist ab sofort unter birdrace.dda-web.de möglich! Hier finden sich auch weitere Informationen zu Artenlisten, Wertungen und zahlreiche Impressionen aus den letzten wilden Birdrace Jahren.
Im April kommt es, regional unterschiedlich etwas früher oder später, zum Laub- und auch Schilfaustrieb. Dadurch verändert sich im Verlauf des Monats die Sichtbarkeit von Vögeln und ihrer Nester in der ergrünenden Vegetation. Vor diesem Hintergrund starten im April gleich mehrere MsB-Module, an denen sich Interessierte gern beteiligen können! Alle nachfolgend beschriebenen Monitoring-Module sind auch in NaturaList (für Androidgeräte) umgesetzt, was die einfache und mobile Erfassung im Gelände ermöglicht!
Graureiher-Modul:
Die Kolonien von Graureihern werden zu einem möglichst späten Zeitpunkt während der Nestbauperiode, aber vor einem zu starken Laubaustrieb erfasst, da die Anzahl der vereinzelt seit Februar von ersten Paaren besetzten Kolonien zumeist kontinuierlich ansteigt. In der Regel erfolgt die einmalige Erfassung deshalb im Laufe des Aprils und bei Eschen oder Eichen als Brutbäumen ggf. Anfang Mai. Gezählt werden die intakten, in der aktuellen Brutsaison genutzten Nester. Weitergehende Details finden Sie im Methodenmerkblatt.
In vielen Regionen gibt es noch Koloniestandorte die bisher nicht regelmäßig erfasst werden! Bei Interesse an der Mitarbeit wenden Sie sich an die Koordinationsstelle in Ihrem Bundesland.
Saatkrähen-Modul:
Auch an den Kolonien der Saatkrähe herrscht bereits seit Wochen Aktivität und immer mehr Paare finden sich für die beginnende Brutsaison ein. Auch hier gilt es zu einem möglichst späten Zeitpunkt während der Nestbauperiode, aber vor dem die Sicht einschränkenden Laubaustrieb die intakten Nester zu zählen. Dabei muss nicht jedem Nest ein Altvogel zugeordnet werden können. Nur offensichtlich vorjährige Nester, die allerdings nur vereinzelt vorkommen, da das Nistmaterial zumeist von den Saatkrähen zum Bau neuer Nester genutzt wird, sollten nicht mitgezählt werden. Weitergehende Details finden Sie im Methodenmerkblatt.
In vielen Regionen gibt es noch Koloniestandorte die nicht alljährlich erfasst werden. Zudem bilden sich, dank der positiven Bestandsentwicklung, regelmäßige neue Kolonien. Bei Interesse an der Mitarbeit wenden Sie sich an die Koordinationsstelle in Ihrem Bundesland.
Die Module für Graureiher und Saatkrähe eigenen sich hervorragend für den Einstieg ins Vogelmonitoring, da die Erfassung dieser Koloniebrüter nur wenig Artenkenntnis und Zeit erfordert. Die Dateneingabe über NaturaList ist auch in einem Video-Tutorial erklärt.
Binnengewässer-Modul:
Auch an den Still- und Fließgewässern startet die Brutsaison. Insbesondere die Gänse sind bereits Anfang April zumeist als zusammenhaltende Paare erkennbar und sitzen teils auf den Gelegen, weshalb die 1. von insgesamt 3. Begehungen im Rahmen dieses Moduls möglichst in den ersten Apriltagen erfolgen sollte. Im Rahmen des Binnengewässer-Moduls werden Brutvögel in definierten Zählgebieten flächig erfasst. Dabei stehen Lappentaucher, Schwäne, Gänse, Enten, Säger, Rallen und typische Fließgewässerarten (insgesamt max. 39 Arten) im Fokus. Weitergehende Details finden Sie im Methodenmerkblatt.
Dieses wichtige MsB-Modul ist bisher noch nicht weit bereitet, zugleich aber von großer Relevanz um unser lückiges Wissen über die Brutbestandsentwicklungen von Wasservögeln künftig zu verbessern. Bei Interesse an der Mitarbeit wenden Sie sich an die Koordinationsstelle in Ihrem Bundesland.
Röhrichtbrüter-Modul
Auch für die an Gewässer angrenzenden Schilfgebiete gibt es ein, dezidiert auf die Brutvögel dieses Habitats, ausgerichtetes MsB-Modul. Da große Röhrichte sich kaum flächig erfassen lassen, setzt das Röhrichtbüter-Modul auf Zählrouten durch oder entlang von Schilfgebieten, von denen aus alle akustisch und visuell wahrgenommenen Brutvögel in Röhrichten erfasst werden. Auch in diesem Habitat lassen sich ab April erste frühe Zielarten wie Blaukehlchen, Rohrammer und Bartmeise gut erfassen, während z.B. die Rohrsänger erst bei der 2. und 3. Begehung im Mai und Juni im Fokus stehen. Weitergehende Details finden Sie im Methodenmerkblatt.
Auch eine Kombination von Binnengewässer- und Röhrichtbrüter-Modul ist möglich, wenn es die örtlichen Gegebenheiten erlauben. Beide Module richten sich an Beobachter:innen mit Übung in der visuellen und akustischen Bestimmung von an Gewässer gebundene Brutvogelarten. Der zeitliche Aufwand zur Mitarbeit ist überschaubar. Auch hier gilt: Bei Interesse an der Mitarbeit wenden Sie sich an die Koordinationsstelle in Ihrem Bundesland.
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und bedanken uns ganz herzlich bei allen bereits aktiven Kartierer:innen für die Unterstützung!
Malte Busch und Bettina Gerlach
im Namen der Modulkoordinator:innen auf Landesebene
In der März-Ausgabe von DER FALKE blicken wir auf das vogelkundliche Geschehen im Herbst 2022 zurück. Das Wetter war in den Monaten September bis November überwiegend mild und der Herbst 2022 damit sogar der drittwärmste seit dem Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 1881. Rund 1,8 Millionen in diesen Monaten bei ornitho.de gemeldete Vogelbeobachtungen bildeten die Grundlage unserer Auswertungen.
Die Brutzeit 2022 scheint für viele Limikolenarten erfolgreich verlaufen zu sein, denn eine ganze Reihe von Arten war auf dem Herbstzug hierzulande überdurchschnittlich präsent. Die Daten von Alpen-, Sichel- und Zwergstrandläufer sowie Sandregenpfeifer haben wir uns genauer angeschaut und ihr Auftreten mit dem der Vorjahre verglichen. Bei den hocharktischen Arten fiel dabei ein zyklisches Muster auf, dem wir genauer auf den Grund gegangen sind.
Auch ein spezieller Blick auf den Durchzug der Mornellregenpfeifer darf nicht fehlen. Ihr Auftreten lässt sich als „sehr spät und sehr erfolgreich“ beschreiben. Denn auch hier zeigte sich wie bei den Strandläufern ein hoher Jungvogelanteil, auch wenn die Herbstrast im Vergleich mit den Vorjahren etwas verzögert verlief.
Von Mitte Oktober bis Anfang November kam es in Mitteleuropa zu einem auffälligen Einflug der hierzulande sehr seltenen Fahlsegler. In mehreren Nachbarländern wurden Rekordanzahlen gemeldet und auch hierzulande wurden in dem kurzen Zeitfenster mindestens zwölf verschiedene, Fahlsegler sicher bestimmt. Wir ordnen das Ausmaß des Einflugs ein und beschäftigen uns mit den möglichen Gründen für das gehäufte Auftreten dieser südlich verbreiteten Segler.
Recht umfangreich ist auch der Überblick der im Herbst 2022 entdeckten Seltenheiten geworden. Eine Auswahl zu treffen fiel hier diesmal besonders schwer. Zu den Höhepunkten der Monate September bis November gehörten (vorbehaltlich einer Anerkennung) die jeweils dritten deutschen Nachweise von Spitzschwanz-Strandläufer und Middendorff-Laubsänger. Doch gleich drei Erstnachweise innerhalb von vier Wochen stellten diese Raritäten noch in den Schatten. Welche Arten zum ersten Mal überhaupt in Deutschland entdeckt wurden, erfahren Sie in unserem Artikel.
Den Beitrag „Vogelwelt aktuell: Herbst 2022 – Hoher Bruterfolg bei Strandläufern, viele Fahlsegler und drei Erstnachweise“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren bisher erschienenen Beiträge mit direktem ornitho-Bezug finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 03/2023 mit vielen weiteren Beiträgen u.a. über die Weltnaturschutzkonferenz, die Erfassung von Rebhühnern, das Angriffsverhalten von Vögeln, die Hammeniederung, Sitzstangen für Greifvögel sowie eine Fotogalerie zur Vogelhochzeit können Sie über die Internetseite von Der Falke beziehen. Der Falke finden Sie auch im gutsortierten Zeitschriften-Handel.
Viel Spaß beim Lesen wünscht das Team von ornitho.de und ornitho.lu!